Ebrantil (Urapidil, Takeda) ist seit Juni nicht verfügbar. Das Problem ist, auch Mitbewerber können nicht liefern. Den Patient:innen bleibt nichts anderes übrig, als die Therapie gemeinsam mit dem Arzt/der Ärztin umzustellen.
Ebrantil enthält den Wirkstoff Urapidil. Das Antihypertensivum gehtört zu den α1-Adrenozeptor-Antagonisten. Durch die Bindung an den entsprechenden Rezeptoren des postsynaptischen Sympathikus kommt es zu einer Reduktion des Gefäßwiderstandes – der Blutdruck wird gesenkt. Neben dem Original sind Reimporte verfügbar. Generika sind unter anderem von Bluefish, Carinopharm und Stragen am Markt. Das Problem: Keiner der Anbieter kann das Blutdruckmittel in allen Dosierungen und Packungsgrößen uneingeschränkt bereitstellen.
„Das Blutdrucksenkungsmittel Ebrantil als Hartkapseln ist zurzeit nicht in allen Packungsgrößen und Dosierungen lieferbar“, teilt Takeda mit. Man arbeite jedoch mit Hochdruck an der vollständigen Behebung dieses produktionsbedingten Lieferengpasses, um den Patienten das Medikament zuverlässig zur Verfügung zu stellen. „Die Lieferfähigkeit wird sich ab Oktober wieder verbessern. Die komplette zuverlässige Verfügbarkeit aller Packungsgrößen und Wirkstärken wird allerdings voraussichtlich erst gegen Ende des Jahres gegeben sein.“
Takeda hat den Lieferengpass rechtzeitig beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet. „Uns liegen aktuell Informationen vor, dass ein Mitbewerber ebenfalls einen Lieferengpass beim BfArM gemeldet hat“, informiert Takeda, „Wir gehen daher von einer hohen Nachfrage bei uns aus, die wir gegebenenfalls kurzfristig nicht komplett decken können.“ Patienten, die kein Ebrantil über die Apotheke erhalten können, werden gebeten, ihren Arzt zu konsultieren, um bei Bedarf eine adäquate Therapie zu finden. Die Wirkstoffe Moxonidin, Prazosin und Doxazosin könnten als Überbrückung verschrieben werden.
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