Chemotherapie

Wachstumsfaktoren machen Tumor resistent dpa, 05.07.2012 11:08 Uhr

Berlin - 

Die Wirkung von Krebsmedikamenten kann abhängig sein von Substanzen, die den Tumor umgeben. Forscher der Universität Cambridge identifizierten beispielsweise Wachstumsfaktoren als Ursache für Zytostatika-Resistenzen. Sie empfehlen, beispielsweise bei bestimmten Formen von schwarzem Hautkrebs verschiedene Behandlungen zu kombinieren.

Die Wissenschaftler hatten Tumore mit einer Mutation im BRAF-Gen untersucht. Die von diesem Gen codierten Proteine spielen eine Rolle beim Zellwachstum, sie werden mit verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht. In den vergangenen Jahren wurden bereits Arzneimittel wie Zelboraf (Vemurafenib) gegen BRAF-Proteine entwickelt; sie werden beispielsweise bei schwarzem Hautkrebs eingesetzt. Den Studienautoren zufolge sind die Präparate zwar wirksam, der Tumor komme aber oft nach sechs Monaten Behandlung zurück.

„Wir können Krebszellen von einem Hautkrebspatienten nehmen, sie in ein Behältnis geben, und meistens stellt sich heraus, dass sie extrem empfindlich gegen die zielgerichteten Substanzen sind, aber das ist nicht das, was wir bei Patienten beobachten“, schreiben die Forscher im Fachjournal „Nature“. Sie schlussfolgern, dass die Resistenz an Substanzen liege, die im Umfeld der Tumoren produziert würden.

Das Team hatten mehr als 500 Stoffe untersucht, die als Auslöser einer solchen Medikamentenresistenz infrage kommen. Als wahrscheinlichster Kandidat erwies sich der Wachstumsfaktor Hepatocyte Growth Factor (HGF). Daraufhin hatten die Wissenschaftler 34 Gewebeproben von Patienten entnommen und festgestellt: Tumoren von Patienten mit hohen HGF-Werten waren bei der Therapie nicht so stark geschrumpft wie die Tumoren von Patienten mit wenig HGF. Diese Wachstumsfaktorten setzen den Forschern zufolge eine Wachstumskaskade in Gang, die zum Krebswachstum führe.