Rote-Hand-Brief

Vorsichtsmaßnahmen bei Perfalgan APOTHEKE ADHOC, 28.03.2012 15:18 Uhr

Berlin - 

Weil es bei der Verabreichung der Infusionslösung Perfalgan (Paracetamol) von Bristol-Myers Squibb (BMS) bei Neugeborenen und Säuglingen zu Überdosierungen gekommen ist, empfiehlt der Hersteller Maßnahmen zur Risikominimierung. So soll das zu verabreichende Volumen in Millilitern angegeben werden, um Dosierungsfehler durch die Verwechslung von Millilitern und Milligramm zu vermeiden. Neugeborenen und Säuglingen dürfen zudem nur sehr geringe Volumina verabreicht werden.

Eine Überdosierung kann die Leber schwer schädigen. Bei Patienten, die weniger als 50 Kilogramm wiegen, muss die Dosis individuell ermittelt werden: Kinder bis 10 Kilogramm dürfen 7,5 mg Paracetamol – und damit 0,75 ml Perfalgan-Infusionslösung – pro Kilogramm erhalten. Die Einzeldosis darf 7,5 ml nicht überschreiten, leichtere Kinder müssen entsprechend geringere Volumina erhalten.

Die Dosis soll mit einer 5- oder 10ml-Spritze abgemessen werden, aufgrund des geringen Infusionsvolumens sollte die Perfalgan-Durchstechflasche nicht direkt als Infusion verwendet werden. Stattdessen empfiehlt BMS, das zu infundierende Volumen mit 0,9 Prozent Natriumchloridlösung oder 5 Prozent Glucoselösung zu verdünnen und anschließend über 15 Minuten zu infundieren.

Bei Patienten zwischen 33 und 50 Kilogramm beträgt die Dosierung 15 mg Paracetamol (1,5 ml Perfalgan) pro Kilogramm. Die maximale Tagesdosis liegt bei 3 Gramm, pro Einzeldosis ist die Höchstdosis 75 ml Perfalgan. Darüber hinaus müssen Risikofaktoren wie etwa hepatozelluläre Insuffizienz, chronischer Alkoholmissbrauch, chronische Mangelernährung (geringe Reserven an hepathischem Glutathion) und Dehydration berücksichtigt werden.