Studie

Vorhofflimmern familiär bedingt dpa, 01.04.2008 12:20 Uhr

Wiesbaden - 

Das Vorhofflimmern als häufigste Form der Herzrhythmusstörung kann offenbar genetische Ursachen haben. Menschen, deren Eltern oder Geschwister daran erkrankt seien, hätten ein fast verdoppeltes Risiko für Vorhofflimmern, berichtete der Arzt Stefan Kääb unter Bezugnahme auf eine isländische Studie mit 5000 Patienten auf dem Internistenkongresses in Wiesbaden. Kinder, von denen ein Elternteil vor dem 60. Lebensjahr an der Rhythmusstörung erkrankt sei, hätten sogar ein viereinhalb mal so hohes Risiko wie die Durchschnittsbevölkerung.

Damit sei der Einfluss der Gene bei dieser Krankheit etwa ebenso hoch wie das erbliche Risiko bei Typ-2-Diabetes, erklärte Kääb. Vorhofflimmern sei deshalb so gefährlich, weil es bei Menschen mit mehr als 60 Jahren in etwa jedem dritten Fall zu einem Schlaganfall führt, nachdem sich Gerinnsel im Herzen gebildet haben. Vorhofflimmern trifft nach Darstellung des Mediziners etwa ein Prozent der Bevölkerung.

Hinweise darauf, dass die Gene Herzen aus dem Takt bringen können, gab es am Beispiel einer Familie bereits in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. 1997 zeigten Untersuchungen an Familien in drei Bergdörfern in Spanien ebenfalls einen solchen Zusammenhang auf.