Voraxaze, ein Gegenmittel für Methotrexat (MTX), hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung erhalten. Das Orphan Drug des Herstellers BTG International ist indiziert für Patienten, die nach einer MTX-Hochdosistherapie eine Niereninsuffizienz entwickelt haben.
Das Antidot enthält den Wirkstoff Glucarpidase und wird intravenös verabreicht. Das Arzneimittel verstoffwechselt MTX in untoxische Metaboliten und ist von einem natürlich-vorkommenden Enzym, der Carboxypeptidase, abgeleitet.
Das Immunsuppressivum und Zytostatikum MTX wird in der Krebstherapie in sehr hohen Dosen angewendet und kann zu Leber- und Nierenschäden, Mukositits, Knochenmarksdepression und Schädigung der gastrointestinalen Schleimhaut führen. Der FDA lag eine Wirksamkeits-Studie an 22 Patienten vor, bei denen der Folsäureantagonist nach der Applikation von Voraxaze zu 95 Prozent ausgeschieden wurde. Fast die Hälfte der Patienten hatten bereits nach 15 Minuten einen unkritischen MTX-Wert erreicht.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte sich 2007 negativ zu dem Präparat geäußert, da die Herstellung des rekombinanten Wirkstoffs die Experten nicht überzeugte. Außerdem waren weitere Studien gefordert worden.
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