Ernährung ist entscheidend

Vor Zeugung: Väter beeinflussen Nachwuchs-Gesundheit

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Berlin -

Kinderwunsch ist auch Männersache, denn werdende Väter scheinen laut einer Studie entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit ihrer Kinder zu nehmen. Und zwar durch ihre Ernährung vor der Zeugung. Je gesünder diese ist, desto geringer ist das Risiko des Nachwuchses, im Lauf ihres Lebens Übergewicht oder Diabetes zu entwickeln.

Eine Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum München und dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung erfolgte, konnte belegen, dass die Ernährung werdender Väter bereits vor der Zeugung von Nachwuchs eine Rolle spielt. Diese Erkenntnis könnte zur besseren Gesundheitsvorsorge von Männern mit Kinderwunsch beitragen. Fakt ist: Je gesünder die Ernährung der werdenden Väter, desto geringer ist das Risiko der Kinder, im Lauf ihres Lebens Übergewicht oder Diabetes zu entwickeln.

Dr. Raffaele Teperino, Leiter der Forschungsgruppe „Umwelt-Epigenetik“ am Helmholtz Zentrum München und sein Team fokussierten sich in ihren Analysen auf spezielle kleine RNA-Moleküle in Spermien. Diese sind von wesentlicher Bedeutung bei der Vererbung von Gesundheitsmerkmalen.

Im Rahmen der Studie wurden Daten von mehr als 3000 Familien der LIFE-Child-Studie der Universität Leipzig ausgewertet. Das Fazit: Das Körpergewicht des Vaters beeinflusst das Gewicht der Kinder sowie deren Anfälligkeit für Stoffwechselkrankheiten. Dabei ist dieser Einfluss unabhängig vom Gewicht der Mutter, der elterlichen Genetik oder Umweltbedingungen.

Untermauert wurden die Ergebnisse im anschließenden Mäuseexperiment: Mit einer speziellen fettreichen Diät überprüfte man die Auswirkungen auf die Geschlechtsorgane, speziell auf die Nebenhoden der Tiere. „Unsere Studie zeigt, dass Spermien, die im Nebenhoden der Mäuse einer Hochfettdiät ausgesetzt sind, zu Nachkommen mit erhöhter Neigung zu Stoffwechselerkrankungen führen“, so Teperino.

Auch die zusätzlichen Laboruntersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass eine Hochfettdiät die Genexpression signifikant beeinflusst und Auswirkungen auf die Entwicklung und Gesundheit der Nachkommen nach sich zieht. „Dies ist das erste Mal, dass wir eine solche molekulare Verbindung über Generationen hinweg beobachten konnten“, so Teperino. „Durch die Demonstration der Übertragung nicht-genetischer väterlicher Bestandteile in Embryonen zeigen wir einen bisher unbekannten Aspekt der Vererbung.“

Die Ergebnisse verstärken die Hypothese, dass im Laufe des Lebens erworbene Eigenschaften wie Diabetes oder Adipositas über Generationen mittels epigenetischer Mechanismen weitergegeben werden, so die Forscher:innen. „Dies geschieht nicht nur über die mütterliche, sondern – wie unsere Forschungsergebnisse zeigen – auch über die väterliche Linie“, so Martin Hrabě de Angelis, Zweitautor der Studie und Forschungsdirektor des Helmholtz Zentrums München.

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