Vitaros: Von Hexal zu Ferring APOTHEKE ADHOC, 18.01.2018 14:15 Uhr
Topische Zubereitungen mit dem Wirkstoff Alprostadil sind die First-Line-Therapie zu systemischen Phosphodiesetrase (PDE)-5-Hemmern. Mit Vitaros ist ein Präparat von Hexal zu Ferring gegangen.
Zum Januar meldet Ferring die Neueinführung von Vitaros 300 mg/ 100 g zu vier Stück. Das Unternehmen erweitere sein Sortiment um die rezeptpflichtige Creme. Das Präparat muss im Kühlschrank aufbewahrt werden und könne wieder über den Großhandel bestellt werden. Das Arzneimittel ist zur Behandlung der erektilen Dysfunktion bei Männern – älter als 18 Jahre – zugelassen. Die Betroffenen leiden laut Indikation an der Unfähigkeit, eine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten.
Vitaros wird als Cremetropfen mit Hilfe eines Einmalapplikators in die Öffnung der Harnröhre appliziert. Hier unterscheidet sich das Arzneimittel von den Mitbewerbern, die auf andere Applikationssysteme zurückgreifen. Meda hat mit MUSE (Medicated Urethal System for Erection) ein steriles transurethrales Einmalsystem zur Applikation in die Harnröhre im Handel. Das Arzneimittel ist neben der Behandlung der primär organisch bedingten erektilen Dysfunktion auch als Hilfsmittel für den Diagnosetest zugelassen.
Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte SKAT – Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie. Hier wird das Arzneimittel direkt intrakavernös appliziert. Dieses System verwenden beispielsweise Pfizer bei Caverjekt und UCB bei Viridal.
Alprostadil ist mit Prostaglandin E1 chemisch identisch. Die Substanz verursacht eine Vasodilatation der Blutgefäße im erektilen Gewebe. Die Durchblutung ist erhöht und die Muskulatur entspannt – eine Erektion die Folge. Der Arzneistoff kann direkt in den Schwellkörper injiziert oder in die Öffnung der Harnröhre eingebracht werden.
Der Wirkstoff findet auch Anwendung zur Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit in den Stadien III und IV nach Fontaine, wenn eine lumenerweiternde Therapie nicht angezeigt oder ohne Erfolg ist. Die Arzneimittel (Pridax, Pharmore) werden als intravenöse Infusion verabreicht.
Das Arzneimittel kann die Durchblutung in der ischämischen Extremität erhöhen, indem die Arteriolen relaxiert werden. Außerdem soll das Arzneimittel die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Eine Infusion kann zu einer Verminderung oder einem vollständigen Aufheben des Ruheschmerzes führen.