Gastroparese

Vitamin D: Mangel kann Magenlähmung verschlimmern Sandra Piontek, 10.08.2024 08:45 Uhr

Ein Vitamin-D-Mangel kann die Symptome einer Gastroparese verschlimmern. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Patient:innen mit einer Magenentleerungsstörung weisen häufig einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel auf. Eine Studie konnte belegen, dass dies etwa bei der Hälfte aller Betroffenen der Fall ist. Der Vitamin-D-Mangel kann zudem die Symptome der Erkrankung signifikant verschlimmern.

Mehr als die Hälfte aller Gastroparese-Patient:innen haben einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Das fanden Forscher:innen im Team von Kenneth L. Koch im Rahmen einer Studie heraus. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Digestive Diseases and Sciences“ veröffentlicht. Der Mangel verschärfe die Symptome einer Gastroparese, einer Motilitätsstörung des Magens.

Die Erkrankung äußert sich mit Lähmungen des Magens und im späteren Verlauf mit einem hypotonem Muskeltonus der Magenmuskulatur. Übelkeit, Erbrechen und neuromuskuläre Dysfunktionsstörungen sind die Folgeerscheinungen. Durch einen Vitamin-D-Mangel können sich diese Symptome signifikant verschlimmern.

In einer Beobachtungsstudie wurden insgesamt 513 Patient:innen im Alter von 18 Jahren oder älter mit Symptomen der Gastroparese untersucht. Die Vitamin-D-Spiegel der Proband:innen wurden zum Zeitpunkt der Registrierung gemessen. Daraus resultierte folgende Einteilung der Patientengruppen:

  • Niedrige Vitamin-D-Spiegel wurden als 25-Hydroxy-Vitamin-D-Spiegel mit 30 ng/ml definiert, davon waren 288 Patient:innen (56,1 Prozent) betroffen.
  • Spiegel zwischen 20 und 30 ng/ml wurden als unzureichend angesehen. Dies war bei 156 Patient:innen der Fall.
  • Werte unter 20 ng/ml wurden als mangelhaft eingestuft. Dies betraf 132 Patient:innen.

Die Ziele der Studie: Die Bestimmung der Prävalenz von niedrigen Vitamin-D-Spiegeln bei Patient:innen mit Gastroparese und die Zusammenhänge zwischen Vitamin-D-Spiegeln, Symptomen und den Magenentleerungsraten.

Das Fazit: Niedrige Vitamin-D-Spiegel waren mit deutlich höherer Übelkeit verbunden sowie häufigerem Erbrechen bei Proband:innen mit Gastroparese. Zudem zeigten die Betroffenen eine höhere Magenretention einer festen, fettarmen Mahlzeit als solche mit normalen Vitamin-D-Spiegeln. Will heißen: Die Nahrungsaufnahme ist gestört und dauert wesentlich länger als bei gesunden Personen.

„Diese Studie bildet den Rahmen für die nächste Untersuchungsstufe solcher Patient:innen“, so die Forschenden. Wichtig sei das Auffüllen von Vitamin-D-Speichern bei Menschen mit Symptomen der Gastroparese, die einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben. „Um zu sehen, ob dies ihre Magen-Dysfunktionsstörungen und die Symptome der Gastroparese verbessert“, so die Wissenschaftler:innen.