Vitamin D hilft doch nicht gegen Erkältungen

Berlin -

Die Supplementierung von Vitamin D senkt das Risiko für Atemwegserkrankungen doch nicht. Eine neue Metaanalyse konnte den Mythos kürzlich enttarnen.

Laut einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Versorgung mit Vitamin D essenziell. Mehr noch: Klinische Studien schienen den Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und schweren Krankheitsverläufen bei Atemwegsinfektionen zu zeigen. Dass Erkältungen weniger häufig auftreten, war jedoch ein Irrglaube, wie eine große Metaanalyse zeigt.

Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2017 aus 25 randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), legte den Fokus auf Vitamin-D-Supplementierung zur Vorbeugung von akuten Atemwegsinfektionen (ARIs). Diese Analyse zeigte, dass Vitamin D eine schützende Wirkung entfalten kann. „Aber wir wollten den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Ergänzung und Prävention von ARIs in einer aktualisierten Meta-Analyse untersuchen“, so die Forschenden. Denn: Eine mögliche Schutzwirkung einer Vitamin-D-Supplementation wurde bereits in einer Vielzahl von RCTs untersucht, allerdings mit wechselnden Ergebnissen.

In der aktuellen Analyse wurden Daten von 64.086 Teilnehmenden aus 46 RCTs untersucht. Der Zeitraum lag zwischen Mai 2020 und April 2024 und es flossen zusätzlich Daten aus sechs neuen Studien und rund 20.000 Teilnehmern ein. Die Analyse berücksichtigt den Vitamin-D-Spiegel und das Alter der Teilnehmer:innen. „Wir haben die Auswirkungen von Vitamin D auf akute Atemwegsinfektionen (ARI) neu geschätzt“, so die Forschenden. Insgesamt zeigte sich nur ein leicht reduziertes Risiko für ARI.

48,9 Prozent der Vitamin-D-Supplementierten waren im Studienzeitraum mindestens einmal von einer Infektion der oberen oder unteren Atemwege betroffen. In der Placebo-Gruppe waren es 49,6 Prozent. Der Unterschied ist demnach sehr gering und statistisch nicht mehr relevant.

Fazit: Die aktualisierte Metaanalyse zeigt keine statistisch signifikante Schutzwirkung der Vitamin-D-Ergänzung gegen ARI.