Vioxx-Nebenwirkung aufgeklärt Yvette Meißner, 30.08.2007 15:55 Uhr
Das Jounal of Experimental Medicine hat Ergebnisse veröffentlicht, die den für die schweren Nebenwirkungen zu Grunde liegenden Mechanismus bei der Anwendung des Cox-2-Hemmers Rofecoxib (Vioxx) erklären. Cox-2-Hemmer wirken demnach nicht nur schmerzstillend, sondern erhöhen außerdem den so genannten Tissue factor (TF), der die Blutgerinnung fördert. Diese Überproduktion von TF könne somit zu den schweren Nebenwirkungen geführt haben, so die Forschergruppe um Mallika Ghosh der University of Conneticut, USA.
Im Tierexperiment konnten die erhöhten TF-Werte in Blut, Herz und Lunge durch die Gabe eines TF-Hemmers reduziert werden - ein möglicher Ansatz, um die unerwünschten Wirkungen der Cox-2-Hemmer zu verhindern.
Studien hatten gezeigt, dass nach Einnahme des Schmerzmittels vermehrt Schlaganfälle und Herzinfarkte auftreten. Daraufhin wurde im Jahr 2004 - nur fünf Jahre nach der Markteinführung - der erste selektive Cox-2-Hemmer weltweit vom Markt genommen. Für den Hersteller MSD
hatte das zu herben Gewinnverlusten geführt.