Entspannung während des Tages ist für Multiple-Sklerose-Patienten besonders wichtig. Sie wirke dem chronischen Erschöpfungszustand, dem so genannten Fatigue-Syndrom, entgegen, so Professor Ralf Gold von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Bochum.
"Es ist wichtig, dem Körper zwischen einzelnen Tätigkeiten Ruhepausen zu gönnen. Patienten mit chronischen Formen der Multiplen Sklerose sollten sich nicht überlasten und die Planung von Aktivitäten ihrer Tagesform anpassen", so Gold weiter. Da auch Wärme und Schwüle die Energielosigkeit verstärken können, verschaffen kalte Umschläge oder Duschen oft Linderung.
Das Fatigue-Syndrom tritt bei etwa 80 Prozent der Patienten mit chronischer Multipler Sklerose auf. Das häusliche und berufliche Leben kann dadurch stark beeinträchtigt werden. "Berufstätige, die von Multipler Sklerose betroffen sind, sollten daher ihre Kollegen und Vorgesetzten über ihre Erkrankung informieren", so der Tipp des Experten, der zugleich Direktor der Neurologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum ist.
Erste Zeichen einer Multiple-Sklerose-Erkrankung können neben Sehstörungen ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Armen oder Beinen sowie Konzentrations- und Koordinationsstörungen sein. "In jedem Fall sollten derartige nervliche Beschwerden von einem Neurologen abgeklärt werden", so Gold. Multiple Sklerose ist eine der häufigsten organischen Krankheiten des Nervensystems. In Deutschland sind mehr als 100 000 Menschen davon betroffen. Erste Symptome treten meist im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf.
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