Hepatitis C

Victrelis: Weniger Ribavirin bei Anämie APOTHEKE ADHOC, 24.04.2012 14:19 Uhr

Berlin - 

Da die Gabe des Hepatitismittels Victrelis (Boceprevir) in Kombination mit Peginterferon-alfa und Ribavirin häufig eine bestehende Anämie verstärkt, empfiehlt der Hersteller Merck Sharp & Dohme (MSD), bei anämischen Patienten die Dosis von Ribavirin zu senken.

In einer multizentrischen Studie waren 687 Patienten mit chronischer Hepatitis C und einem Hämoglobin-Wert (Hb) von 15 g/dl untersucht worden. Insgesamt 500 Patienten entwickelten unter der Dreifach-Therapie eine Anämie, das heißt der Hb-Wert sank unter 10 g/dl. Diese Patienten wurden entweder mit Erythropoetin oder mit einer reduzierten Ribavirin-Dosis weiter behandelt.

Das Sicherheitsprofil der zwei Therapien war ähnlich: Die häufig auftretenden Nebenwirkungen wie Anämie, Neutropenie, Durchfall, Geschmacksstörungen, Fatigue und Übelkeit waren in beiden Patientengruppen gleich.

Daher soll laut Hersteller bei Patienten, deren Hb-Wert unter 10 g/dl liegt, die Dosis von Ribavirin gesenkt werden. Fällt der Wert unter 8,5 g/dl, ist Ribavirin abzusetzen. Eine Reduzierung der Dosis von Victrelis empfiehlt MSD allerdings nicht. Außerdem weist das Unternehmen darauf hin, dass Victrelis nicht als Monotherapie verabreicht werden soll.