Servier hat zum Monatsbeginn eine Fixkombination aus Perindopril, Amlodipin und Indapamid auf den Markt gebracht. Das Single-Tablet-Regime bietet eine weitere Behandlungsoption bei Bluthochdruck.
Viacorind besitzt eine Zulassung als Substitutionstherapie zur Behandlung der essenziellen Hypertonie bei Erwachsenen. Voraussetzung ist, die Betroffenen werden bereits mit Kombination aus Perindopril, Amlodipin und Indapamid in derselben Dosierung behandelt und sind gut eingestellt. Die Fixkombination ist in der Stärke 7/ 5/ 2,5 mg zu 30 und 100 Filmtabletten auf dem Markt.
Die Dreierkombi aus ACE-Hemmer, Calciumantagonist und Diuretikum wird einmal täglich – vor dem Frühstück – eingenommen. Die Kombination bewirkt eine additive Synergie der einzelnen blutdrucksenkenden Eigenschaften. Perindopril ist ein Inhibitor des Angiotensin-Converting-Enzyms; Angiotensin I wird in das gefäßverengende Angiotensin II umgewandelt. Der Arzneistoff besitzt neben der blutdrucksenkenden Eigenschaft auch eine schwach harntreibende.
Amlodipin zählt zu den Calciumantagonisten und hemmt den Einstrom von Calciumionen sowohl in den Zellen des Herzmuskels als auch in den glatten Gefäßmuskelzellen. Die blutdrucksenkende Wirkung beruht auf dem Erschlaffen der glatten Gefäßmuskulatur. Die Nachlast sinkt durch eine Erweiterung der peripheren Arteriolen. Diskutiert wird zudem eine Dilatation der koronaren Arterien und Arteriolen.
Das Sulfonamid Indapamid bewirkt eine Hemmung der Natriumrückresorption im proximalen Teil des distalen Nierentubulus. Natrium und Chlorid werden vermehrt ausgeschieden, die verstärkte Diurese ist für die Blutdrucksenkung verantwortlich.
Im Handel sind bereits verschiedene Kombinationen der einzelnen Wirkstoffe. Perindopril und Indapamid sind als BiPreterax N (Servier) und als Genrika von Ratiopharm und CT im Handel. Servier hat ebenfalls Perindopril/Amlodipin unter dem Namen Viacoram im Portfolio. In der Schweiz ist die Fixkombi aus Perindopril/Amlodipin/Indapamid bereits seit 2014 auf dem Markt.
Kürzlich haben Kardiologen die neuen EU-Leitlinien zur Behandlung der Hypertonie beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München vorgestellt. Demnach sollen Patienten bereits zu Beginn ihrer Behandlung eine Kombinationstherapie erhalten, statt zuerst mit einer Monotherapie behandelt zu werden. Die Mehrheit der Hypertoniker wird künftig von Anfang an eine Behandlung mit sogenannten Fixdosis-Kombinationen mit zwei oder drei unterschiedlich wirkenden blutdrucksenkenden Substanzen empfohlen.
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