Die EU-Kommission hat MSD die Zulassung des 15-valenten Pneumokokken-Konjugat-Impfstoffes Vaxneuvance für die aktive Immunisierung von Menschen ab 18 Jahren erteilt.
Die Entscheidung der EU-Kommission zu Vaxneuvance folgt der positiven Stellungnahme des Ausschusses für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Sie basiert auf sieben randomisierten, doppelblinden klinischen Studien, in denen der Pneumokokken-Impfstoff an knapp 7500 Teilnehmer:innen untersucht wurde. Unter den Proband:innen waren gesunde Erwachsene über 50 Jahren, Erwachsene zwischen 18 und 49 Jahren mit Risikofaktoren für Pneumokokken-Erkrankungen und immungeschwächte HIV-infizierte Erwachsene. Von der US-Arzneimittelbehörde FDA hatte MSD die Zulassung für Vaxneuvance bereits im Juli 2021 erhalten.
In den Studien zeigte sich, dass die durch Vaxneuvance entstandene Immunantwort dem derzeit verfügbaren 13-valenten Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff in Bezug auf die 13 gemeinsamen Serotypen nicht unterlegen war. Außerdem war die Immunantwort gegenüber dem gemeinsamen Serotypen 3 überlegen. Vaxneuvance enthält zusätzlich die Serotypen 22F und 33F.
„Mit Vaxneuvance haben wir einen Konjugat-Impfstoff entwickelt, der eine robuste Immunantwort auf Pneumokokken-Serotypen hervorruft, die wesentlich zur Krankheitslast beitragen, einschließlich des Serotyps 3, einem der Hauptauslöser für IPD in der EU. Mit der Zulassung erhalten Ärzt:innen und Patient:innen in der EU eine neue Option, um sich vor Pneumokokken-Serotypen schützen zu können, die mit rund 40 Prozent der IPD-Fälle bei Erwachsenen über 65 Jahren in den größten EU-Mitgliedsstaaten in Verbindung gebracht werden“, erklärte Dr. Klaus Schlüter, Medizinischer Direktor MSD Deutschland.
Bei Menschen über 50 Jahren kam es zu ähnlichen Nebenwirkungen, allerdings in unterschiedlicher Häufigkeit.
Pneumokokken-Erkrankungen werden durch den Erreger Streptococcus pneumoniae verursacht. Die Infektionen nehmen weltweit zu. Hochaggressive Erregerstämme – sogenannte Serotypen – erhöhen das Risiko für nicht-invasive Pneumokokken-Erkrankungen wie Pneumokokken-Pneumonien, aber auch invasive Pneumokokken-Erkrankungen, wie Pneumokokken-Bakteriämie oder Pneumokokken-Meningitis. Die Erkrankungen können in jeder Altersgruppe auftreten. Besonders anfällig sind Kinder unter zwei Jahren, Erwachsene ab dem Alter von 60 Jahren sowie Menschen mit Immunschwäche oder bestimmten chronischen Erkrankungen.