Mittlerweile sind von den Engpässen auch Impfstoffe betroffen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) informiert über Lieferschwierigkeiten beim Cholera-Impfstoff Dukoral (Valneva). Nun soll das Vakzin Vaxchora (Emergent Netherlands) in spanischer Aufmachung nach Deutschland geliefert werden.
Der Impfstoff Dukoral soll voraussichtlich bis Ende Januar 2023 nicht lieferbar sein. Er enthält inaktivierte Cholera-Bakterien und muss vor der oralen Aufnahme aus den zwei beiliegenden Beuteln hergestellt werden. Doch die Lieferschwierigkeiten dauern an.
Um Patient:innen dennoch versorgen zu können, soll das Vakzin Vaxchora ausgeliefert werden. Es ist zwar in Deutschland zugelassen, jedoch nicht auf dem Markt erhältlich. Durch die Verordnung zur Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Produkten des medizinischen Bedarfs (Medizinischer Bedarf Versorgungssicherstellungsverordnung – MedBVSV) ist es möglich, auch Arzneimittel, die nicht den Kennzeichnungsvorgaben der §§ 10 und 11 Arzneimittelgesetz (AMG) entsprechen – zum Beispiel durch fremdsprachliche Beschriftung – in Deutschland in den Verkehr zu bringen.
Vaxchora soll voraussichtlich ab Ende August in spanischer Beschriftung zur Verfügung stehen. Die Packungen der Charge 4260585 sind verwendbar bis Ende September 2023. Die PZN 18302339 soll demnächst im Abda-Artikelstamm gelistet sein.
Die Impfung gegen Cholera wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) bei Reisen in Cholera-Epidemiegebiete mit voraussichtlich ungesichertem Zugang zu Trinkwasser, bei längerfristiger Tätigkeit in Cholera-Epidemiegebieten oder bei einem Einsatz als Katastrophenhelfer:in empfohlen. Die Übertragung der Erreger erfolgt durch kontaminiertes Trinkwasser und Nahrungsmittel. Daher sollte bei Reisen in entsprechende Länder auf eine gute Nahrungsmittelhygiene geachtet werden.
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