Der Impfstoff von Valneva wird als Totimpfstoff gehandelt und könnte einige Ungeimpfte von der Immunisierung überzeugen. Anders als der proteinbasierte Impfstoff von Novavax basiert das Vakzin tatsächlich auf einem abgetötetem Vollvirus. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft im rollierenden Verfahren und hat nun eine erste Rückmeldung gegeben. Ein mögliches Zulassungsdatum wird damit greifbarer.
Valneva will eine Zulassung für den Impfstoffkandidaten VLA 2001 in Europa noch im ersten Quartal bekommen. Außer zur Grundimmunisierung könnte der Totimpfstoff vor allem im Rahmen von Auffrischimpfungen eine wichtige Rolle spielen, teilt der französische Hersteller mit. Das Unternehmen setzt bei seinem Corona-Impfstoff auf einen Ganzvirusimpfstoff. Das heißt, es wird das gesamte Virus zur Herstellung genutzt. Natürlich sind die enthaltenen Viren attenuiert („abgetötet“) und nicht mehr vermehrungsfähig. Zur Wirkverstärkung sind die Adjuvantien CpG 1018 (von Dynavax) und Alum beigefügt.
Nun kann der Hersteller verkünden, dass die EMA eine erste Bewertung vorgenommen hat. Die noch offenen Fragen will Valneva umgehend beantworten. „Wir sind über die erste CHMP-Bewertung glücklich und werden unsere Antworten so bald wie möglich vorlegen. VLA2001 ist der einzige inaktivierte Covid-19-Impfstoff, der sich in Europa in der klinischen Entwicklung befindet, und dies bringt uns unserem Ziel näher, der Bevölkerung und den Ärzten, die es brauchen, eine alternative Impfstoffoption anzubieten. Erwachsene im Alter von 18 bis 55 Jahren stellen die überwiegende Mehrheit der ungeimpften Menschen in Europa dar, und wir erhalten weiterhin jeden Tag Nachrichten von vielen, die nach einem traditionelleren und etablierten Impfstoffansatz suchen“, so Thomas Lingelbach, CEO von Valneva.
Valneva hat vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) eine abschließende Liste von Fragen erhalten und ist zuversichtlich, diese in den nächsten Tagen beantworten zu können. Danach werde die EMA einen Zeitplan für die voraussichtliche bedingte Zulassung vorlegen. Bei umgehender und zufriedenstellender Beantwortung der Fragen rechnet Valneva mit einer möglichen Zulassung Ende März, sodass die ersten Chargen bereits im April ausgeliefert werden könnten. Nach der Zulassung für Erwachsene ab 18 Jahren soll auch die Zulassung für jüngere Personengruppen erfolgen. Studien zur Wirksamkeit bei Jugendlichen laufen bereits.
Aktuell können Personen, die den bisher zugelassenen Impfstoffen skeptisch gegenüber stehen, Impftermine für eine Immunisierung mit Nuvaxovid (Novavax) ausmachen. Der proteinbasierte Impfstoff ist im Zentrallager in Quakenbrück eingetroffen und kann nun an die Länder verteilt werden. Eine Bestellung der niedergelassenen Ärzt:innen über Apotheken erfolgt zunächst nicht.
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