Valneva: Erstes Chikungunya-Vakzin vor der Zulassung Cynthia Wegner, 19.06.2023 13:35 Uhr
Die Viruserkrankung Chikungunya wird durch Mücken übertragen. Eine Schutzimpfung gibt es bislang nicht. Doch das könnte sich bald ändern: Valnevas Zulassungsanträge für seinen Impfstoffkandidaten VLA1553 laufen, nun wurden neue Phase-III-Daten vorgestellt.
Vor allem in wärmeren Gebieten sorgt Chikungunya für viele Erkrankungsfälle. Das von Tigermücken übertragene Virus (CHIKV) könnte aufgrund der Weiterverbreitung der Asiatischen Tigermücke jedoch auch abseits von tropischen und subtropischen Gebieten zu einem Risiko werden. Daher sind präventive Maßnahmen besonders wichtig.
Neue Daten untermauern hohe Seroresponse
Valneva forscht seit einiger Zeit an einem geeigneten Impfstoff. Nun hat das Unternehmen neue vielversprechende Daten aus einer Phase-III-Studie im Fachjournal „The Lancet“ vorgestellt, die auch für eine bevorstehende Zulassung relevant sein dürften. Kommt das Vakzin auf den Markt, wäre es das erste, das vor der Erkrankung schützen kann.
Bei VLA1553 handelt es sich um einen abgeschwächten Single-Shot Lebendimpfstoffkandidaten. Valneva konnte in der Vergangenheit bereits häufiger positive Daten zum Vakzin vorlegen. Nun folgt eine Analyse der Phase-III-Ergebnisse: Sie zeigt, dass VLA1553 eine sehr hohe Seroresponse-Rate von 98,9 Prozent in Studienteilnehmer:innen 28 Tage nach Erhalt der Einzeldosis ausgelöst hat. Auch sechs Monate nach der Impfung konnte bei 96 Prozent der Proband:innen eine Seroresponse gezeigt werden. Aktuell ist der Kandidat von Valneva der weltweit einzige Chikungunya-Impfstoff, der sich in behördlichen Prüfverfahren befindet.
Chikungunya in Kürze
Die Viruserkrankung Chikungunya wird durch Mücken übertragen. Bei rund 72 bis 92 Prozent der Betroffenen kommt es nach 4 bis 7 Tagen zu einer symptomatischen Erkrankung. Oft führt Chikungunya zu größeren Ausbrüchen mit hohen Erkrankungsraten.
Zu den typischen Symptomen gehören:
- Fieber
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Hautausschläge
Die Chikungunya-Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Nicht jede/jeder Erkrankte entwickelt Symptome. Der Verlauf kann ebenfalls variieren: So kann es beispielsweise zu biphasischen Verläufen oder hämorrhagischen Erkrankungsfällen kommen.