Rote-Hand-Brief

Uvadex auf Fremdkörper prüfen APOTHEKE ADHOC, 29.12.2011 15:19 Uhr

Berlin - 

Nach den Krebsmitteln Ceplene (Histamindihydrochlorid, Meda) und Torisel (Temsirolimus, Pfizer) und dem Virustatikum Virazole (Ribavirin, Meda) muss nun auch Uvadex (Methoxsalen, Therakos) vor der Anwendung auf Partikelverunreinigungen geprüft werden. Darauf weist der Hersteller in einem Rote-Hand-Brief hin. Wie die anderen Medikamente wurde auch die Injektionslösung mit dem Cumarin bei der Boehringer-Tochter Ben Venue hergestellt.

Laut Hersteller wird Uvadex im letzten Produktionsschritt stark erhitzt – Sterilitätsprobleme seien daher nicht zu erwarten. Außerdem werde Uvadex bei der Freigabe geprüft; ein unabhängiges Prüflabor habe bestätigt, dass Uvadex alle Vorgaben erfülle. Die Tochter des Pharma- und Konsümgüterkonzerns Johnson & Johnson will das Präparat daher trotz des Produktionsstopps bei Ben Venue weiter abverkaufen. Ärzte und Apotheker sollen auf Verunreinigungen achten und eventuelle Sepsis-Fälle melden.

Uvadex ist zur palliativen Behandlung der Hautmanifestationen von kutanem T-Zell-Lymphom (CTCL) zugelassen. Bei der mehrstündigen Behandlung wird Blut abgeleitet und aufgetrennt. Die weißen Blutkörperchen werden mit einer bestimmten Dosis Uvadex vermischt; der Wirkstoff wird durch UV-Bestrahlung aktiviert. Anschließend wird das Plasma dem Körper wieder zugeführt.