Antikörper-Wirkstoff-Konjugat gegen Krebs APOTHEKE ADHOC, 27.02.2013 09:59 Uhr
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Kadcyla (Trastuzumab-Emtansine) zur
Behandlung von Patienten mit HER2-positivem Brustkrebs im Spätstadium
zugelassen. Die europäische Arzneimittelagentur EMA prüft derzeit das
Präparat des Pharmakonzerns Roche. Das Präparat ist das erste
Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zur Behandlung von Brusttumoren.
HER2 ist ein Protein, dass am Zellwachstum beteiligt ist. Bei einigen Krebsarten, wie Magen- und Brustkrebs, ist die Menge des Proteins erhöht. Das neue Präparat ist für Patienten zugelassen, die vorher bereits mit Herceptin (Trastuzumab) und einem Taxan behandelt wurden.
Kadcyla besteht aus zwei Komponenten: dem Antikörper Trastuzumab und dem Chemotheerapeutikum Emtansine. Ein sogenannter Linker verbindet die beiden Substanzen. Die Verbindung der Substanzen sorgt laut Hersteller dafür, dass der Wirkstoff zielgerichtet an die Krebszellen bindet. Kadcyla wird in die Zelle aufgenommen und blockiert vermutlich die Signalwege des Tumors. Emtansine wirkt zellabtötend.
In den zulassungsrelevanten Studien wurde Kadcyla gegenüber Tyverb (Lapatinib, GSK) alleine oder in Kombination mit Xeloda (Capecitabin, Roche) bei 991 Patienten getestet. Die Probanden waren zuvor mit Herceptin und einem Taxan behandelt worden. Die mit Kadcyla behandelten Patienten überlebten im Mittel um 5,8 Monate länger, als Patienten, die eine Kombination von Tyverb und Xeloda erhalten hatten. Auch das progressionsfreie Überleben verlängerte sich signifikant.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen erniedrigte Werte der Eryhtrozyten und Thrombozyten sowie erhöhte Leberenzymwerte, niedriger Kaliumspiegel, Nervenprobleme und Müdigkeit.