mRNA-Impfung

Unter 5-Jährige: Guter Schutz erst nach Booster APOTHEKE ADHOC, 25.05.2022 11:25 Uhr

Bei Kindern bis 5 Jahre führen die Impfstoffe von Moderna und Biotech erst nach dreimaliger Impfung zu wirklich guten Immunantworten. Foto: Oksana Kuzmina/Shutterstock.com
Berlin - 

Während sich die Stiko in der Altersgruppe der 5- bis 11-Jährigen aktuell für die einmalige Impfung gesunder Kinder ausspricht, zeigen Studien zur Wirksamkeit bei Comirnaty und Spikevax in der Altersgruppe der 6 Monate bis 5 Jahre alten Kinder, dass es erst nach der dritten Injektion zu einer ausreichenden Schutzwirkung kommt.

Biontechs Impfstoff zeigte in Studien bei Kindern zwischen 5 Monaten und 6 Jahren nach der dritten Dosis eine Schutzwirkung von 80 Prozent. Aktuelle Ergebnisse der Phase-II/-III-Studie, die knapp 1700 Kinder eingeschlossen hatte, zeigt, dass die dritte Dosis die Impfstoff­wirkung deutlich verstärken kann. Alle Kinder erhielten zunächst nur zwei Dosierungen. Erst bei unzureichender Immunantwort wurde eine weitere Spritze gegeben. Pro Injektion waren 3 µg Wirkstoff enthalten. Des entspricht einem Zehntel der Erwachsenendosis.

Der Impfstoff von Moderna schnitt bei den ganz Kleinen eher mäßig ab. So führte die doppelte Impfung mit 25µg mRNA-1273 (Spikevax) lediglich zu einer 37-prozentigen Wirksamkeit gegenüber symptomatischen Infektionen in der Altersgruppe der 2- bis 5-Jährigen. Bei den unter 2-Jährigen lag diese bei 51 Prozent.

In Amerika könnte es bereits im Juli zu einer Zulassung für Comirnaty bei unter 5-Jährigen kommen. Die Europäische-Arzneimittelagentur EMA hat ebenfalls mit einem Überprüfungsverfahren begonnen. Somit könnten eventuell auch schon bald in Europa Kinder unter 5 Jahren geimpft werden. Ob die Stiko eine Impfempfehlung aussprechen wird, bleibt offen.

Erst seit heute empfiehlt die Stiko auch gesunden Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung. Sie sollen zunächst aber nur eine mRNA-Impfstoffdosis bekommen, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag zur Aktualisierung der Impfempfehlung. Mit dieser Empfehlung weicht die Kommission von der zugelassenen Dosierung ab. Gesunde Kinder, die mit Risikopatient:innen zusammenwohnen, sollen – wie in der Fachinformation angegeben – zwei Spritzen erhalten. Gleiches gilt auch für vorerkrankte Kinder. Die Injektionen erfolgen im Abstand von drei bis sechs Wochen.