mRNA-Vakzin gegen 20 Stämme

Universal-Impfstoff gegen Grippe entwickelt

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Berlin -

Forscher:innen haben einen mRNA-Impfstoff entwickelt, der gegen alle bekannten 20 Stämme von Influenza-Viren wirksam sein soll. Anhand von Tierversuchen konnte das Vakzin bereits mit einer hohen Antikörpermenge als Immunantwort überzeugen. Revolutioniert die Technologie die alljährliche Anpassung von Grippeimpfstoffen?

Jedes Jahr muss die Impfung gegen Grippe an die Stämme angepasst werden, die vermutlich in der folgenden Saison am stärksten zirkulieren. Dass sich die Zusammensetzung der Vakzine trotzdem als nahezu wirkungslos erweisen kann, mussten Mediziner:innen in einer der bisher stärksten Grippewelle im Jahr 2016/17 feststellen. Die Zahlen der Infektionen waren in jenem Winter besonders heftig: In etwa 3,4 Millionen Fällen waren Menschen aufgrund einer Influenza zeitweise arbeitsunfähig. Etwa 30.000 Patienten mussten nach Schätzungen aufgrund eines besonders schweren Verlaufs sogar ins Krankenhaus. 114.200 Grippefälle wurden in der Saison 2016/17 mittels Labordiagnostik bestätigt, berichtete das Robert Koch-Institut (RKI).

Grippeimpfstoff gegen alle Stämme

Bekannte Hersteller wie Pfizer und Moderna forschen bereits länger intensiv an einem Universalimpfstoff mittels mRNA-Technologie. Bisher konnten aber nicht alle Virenstämme in nur einem Impfstoff zusammengefasst werden. Hoffnungsträger ist deshalb der neu entwickelte mRNA-Impfstoff, der gegen alle der 20 bekannten Stämme wirken soll. Claudia Arevalo, Studienautorin der University of Pennsylvania School of Medicine stellte im Versuch an Frettchen und Mäusen fest, dass diese kreuzreaktive (Antikörper gegen verschiedene Grippestämme zugleich) und spezifische Antikörper gegen alle Virusvarianten bildeten, wenn sie mit dem multivalenten Vakzin immunisiert wurden. Deren Antikörper konnten danach auch solche Influenzaviren erkennen, die nicht direkt im Impfstoff enthalten waren. Zudem sei der Antikörpertiter höher als bei bisherigen Impfstoffen gewesen.

mRNA-Vakzin gegen Influenza

Die so immunisierten Nager wurden anschließend verschiedensten Influenzaviren ausgesetzt. Sie zeigten im weiteren Verlauf keine Symptome und keines der Tiere verstarb. Die hohe Immunität komme durch die bereits von Corona-Impfstoffen bekannte mRNA-Technologie zustande. Bisherige proteinbasierte Impfstoffe können im Vergleich, immer nur auf bestimmte Varianten des Influenzaerregers abzielen. Mittels des neuen Vakzins gelingt es jedoch, für jeden der 20 Virenstämme einzelne mRNA-Abschnitte mit Erbinformationen für Andockproteine in die Zellen zu schleusen. Diese werden animiert daraufhin Andockmoleküle zu bilden. Es kommt zu einer breiten Immunantwort. Diese neue Technik könnte die Grippeimpfstoffe revolutionieren und eine bessere Wirksamkeit garantieren.

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