AMK-Meldung

Undichte Sachets: Rückruf bei ACC akut Nadine Tröbitscher, 02.12.2024 14:37 Uhr

Der aktuelle Rückruf bei ACC akut 600 mg steht im Zusammenhang mit dem Rückruf im Oktober. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

ACC akut 600 mg (Acetylcystein, Hexal) wird in weiteren Chargen zurückgerufen. Bereits im Oktober mussten Apotheken das Warenlager überprüfen.

Der aktuelle Rückruf bei ACC akut 600 mg in den Chargen NL3384 und NL3395 steht im Zusammenhang mit dem Rückruf im Oktober. Nach Meldungen von Apotheken wurde festgestellt, dass bei Packungen der vom Rückruf betroffenen Chargen im Laufe der Lagerung Undichtigkeiten der Siegelrandbeutel möglich sind. Teilweise wurde auch eine Öffnung der Sachets und ein teilweises Auflösen der Brausetabletten festgestellt. Die Untersuchungen zur Ursache sind noch nicht abgeschlossen.

Apotheken werden gebeten, das Warenlager zu überprüfen und Packungen der betroffenen Chargen an folgende Adresse zu schicken: Salutas Pharma GmbH, Retourenabteilung, Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben.

N-Acetylcystein (NAC) ist ein Derivat der Aminosäure Cystein, die zur Bildung von Glutathion benötigt wird und Entgiftungsprozesse in Gang setzt. Der Arzneistoff besitzt sekretolytische und sekretomotorische Eigenschaften auf den Bronchialtrakt. Vermutlich sprengt NAC die Disulfidbrücken des Schleims und setzt dessen Viskosität herab. Dem Wirkstoff wird ein doppelt antioxidativer Effekt zugesprochen. NAC wird in der Leber deacetyliert. Es ensteht Cystein, das bei der Glutathion-Synthese von Bedeutung ist. Gluthation ist ein Antioxidans und Enzymkofaktor. Zudem wird NAC als einziges Mukolytikum in die EU-Liste der unverzichtbaren Arzneimittel geführt. N-Acetylcystein kommt außerdem als Antidot bei Paracetamol-Überdosierungen zum Einsatz.