Ältere Menschen nicht informiert

Umfrage zeigt: Mehrheit unterschätzt RSV-Risiken

, Uhr
Berlin -

Die Fallzahlen der RSV-Infektionen sind aktuell leicht rückläufig. Dennoch stellt das Respiratorische Syncytial-Virus (RSV) ein Risiko für vulnerable Gruppen dar. Insbesondere älteren Menschen mit schweren Grunderkrankungen, drohen ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen. Eine Umfrage kam nun jedoch zu überraschenden Ergebnissen: Die Mehrheit der Befragten unterschätzt RSV und ist zudem unzureichend über Impfmöglichkeiten informiert.

In einer 2024 durchführten Online-Umfrage des Meinungs- und Marktforschungsinstituts Ipsos wurden 1000 Menschen über 50 Jahre in Deutschland zu ihren Kenntnissen bezüglich des RS-Virus befragt. Das Ergebnis überrascht: 77 Prozent der Befragten gaben an, sich kaum oder nicht gut über das RSV und die damit verbundenen Risiken informiert zu fühlen. Mehr noch: Mehr als die Hälfte der Proband:innen (57 Prozent) kannten den Begriff RSV gar nicht. Weitere 20 Prozent hatten zwar von RSV gehört, aber keine weiteren Kenntnisse darüber. Auch die Kenntnis über die Möglichkeit einer RSV-Impfung war gering ausgeprägt.

Ganz anders ist der Informationsstand hingegen bei Influenza und Covid-19. In der Umfrage schätzen 64 Prozent der Befragten das Risiko für einen schweren Influenza-Verlauf hoch ein. 71 Prozent schätzten Covid-19 als gefährlich ein. Nur die Hälfte der Teilnehmer:innen empfanden RSV bedrohlich. Immerhin glaubten 64 Prozent der Befragten, dass eine RSV-Infektion die Gesundheit älterer Menschen ab 50 Jahren langfristig beeinträchtigen kann.

Händewaschen vor Impfung

Befragte man die Teilnehmer:innen hinsichtlich Präventionsmaßnahmen, so stellte sich heraus: Als bevorzugte Schutzmaßnahme gegen Atemwegserkrankungen gaben zwei Drittel (67 Prozent) regelmäßiges Händewaschen an. Nur die Hälfte der Befragten (52 Prozent) nannten die Impfung als geeignete Prävention.

Als wichtigsten Faktor bei der Entscheidung für oder gegen eine RSV-Impfung sahen 60 Prozent der Teilnehmer den ärztlichen Rat an. Die Wirksamkeit des Vakzins würde nur 40 Prozent der Proband:innen überzeugen sich impfen zu lassen. Das persönliche Risiko würde laut der Befragung nur für 35 Prozent ausschlaggebend für die Impfentscheidung sein.

Impfempfehlung der Stiko

Aufgrund der Risiken, die mit einer RSV-Infektion verbunden sein können, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) seit August 2024 die RSV- Impfung mit einem proteinbasierten Impfstoff bei Menschen ab 75 Jahren sowie bei Menschen ab 60 Jahren mit schweren Grunderkrankungen und/oder mit Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung.

Seit Juni 2024 empfiehlt die Stiko zudem die einmalige passive Immunisierung für alle Neugeborenen und Säuglinge vor oder in ihrer ersten RSV-Saison.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Weiteres