Insulinanaloga

Ultralangzeit-Insulin von Novo Nordisk APOTHEKE ADHOC, 08.11.2011 14:57 Uhr

Berlin - 

Der dänische Diabetes-Spezialist Novo Nordisk drängt mit einem

ultralangwirksamen Analoginsulin auf den Markt: Degludec (Insulin

degludec) bildet nach der subcutanen Injektion im Fettgewebe

Multi-Hexamere, aus denen kontinuierlich Wirkstoff in die Blutbahn

abgegeben wird. Degludec wird einmal täglich mithilfe des neuen

FlexTouch-Pen appliziert und führt laut Hersteller seltener zu

Hypoglykämien als Lantus (Insulin glargin, Sanofi).

Ende September hat Novo Nordisk die Zulassung in Europa und in den USA beantragt. Degludec und die unter dem Namen DegludecPlus vertriebene Kombination mit NovoRapid (Insulin aspart) wurden in Studien mit 10.000 Typ-I- und Typ-II-Diabetikern getestet. Das neue Insulin kann demnach zu jeder Tageszeit gegeben werden und sorgt insbesondere nachts für 25 Prozent weniger Hypoglykämien als Lantus.

Das Sanofi-Produkt war in den vergangenen Monaten in die Kritik geraten, weil es durch seine stärkere Bindung an den IGF-1-Rezeptor Krebs auslösen soll. Lantus enthält den Wirkstoff in saurer Lösung; nach der Injektion bilden sich Mikrokristalle, die sich nach und nach auflösen.

Mit Levemir (Insulin detemir) hat Novo Nordisk bereits ein eigenes langwirksames Analoginsulin auf dem Markt. Hier wurde an Position 30 der B-Kette die Aminosäure Threonin entfernt; in Position B29 ist an die Aminosäure Lysin eine C14-Fettsäure angehängt. Dadurch bilden sich lösliche Hexamere, die langsam dissoziieren und reversibel an Albumin binden. Laut Novo Nordisk hat Levemir am IGF-1-Rezeptor eine geringer Affinität als Humaninsulin.