Langzeitinsulin Icodec

Typ-2-Diabetes: Nur einmal wöchentlich spritzen

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Berlin -

Diabetiker:innen müssen mitunter mehrmals täglich Insulin spritzen. Bei Freizeitaktivitäten außerhalb des Wohnbereiches kann das zur Herausforderung werden. Eine Injektion, die einmal wöchentlich statt täglich erfolgt, kann vielen Betroffenen den Alltag erheblich erleichtern. Mit der Zulassung des Basalinsulin-Analogon Icodec stünde demnach eine Alternative zum täglichen Spritzen zur Verfügung.

Typ-2-Diabetiker:innen weisen häufiger eine geringe Adhärenz auf: Die langfristige Therapietreue bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes liegt laut Expert:innen in Industrienationen bei etwa 50 Prozent. Bei Betroffenen ist daher die Kontrolle des Blutzuckers oftmals nicht ausreichend. Wer mehrmals täglich spritzt, muss auch mehrmals täglich messen, hier scheitern viele Patient:innen.

Insulin-Depot

Das Basalinsulin-Analogon Icodec kann entgegen der täglichen Anwendung auch nur einmal wöchentlich gespritzt werden. Möglich wird dies durch eine starke, aber reversible Albumin-Bindung durch den Wirkstoff. Es kommt zur Bildung eines inaktiven, zirkulierenden Depots: Das Insulin wird kontinuierlich freigesetzt. Einmal wöchentlichen angewendet war Icodec in der Lage, den HbA1c-Werts bei Typ-2-Diabetiker:innen besser zu senken als tägliche Basalinsulin-Injektionen. Die positiven Ergebnisse der Phase-IIIa-Studie des klinischen ONWARDS-Programms konnten die Wirksamkeit, die Behandlungszufriedenheit und das Sicherheitsprofil von Icodec belegen.

Für die Untersuchung wurden insgesamt 526 Teilnehmer:innen mit Typ-2-Diabetes in zwei Gruppen unterteilt, wobei die Proband:innen der ersten Gruppe einmal wöchentlich icodec erhielten. In Gruppe zwei wurden die Teilnehmer:innen täglich mit Degludec, einem ultralang wirkenden Basalinsulin-Analogon gespritzt. Die gesammelten Daten zur Veränderung des HbA1c-Wertes, die Veränderung des Nüchtern-Plasmaglukosespiegels sowie des Körpergewichts und der Behandlungszufriedenheit insgesamt wurden anhand eines Fragebogens ausgewertet.

Größere Behandlungszufriedenheit

Zum Startpunkt der Erhebung lag der mittlere HbA1c bei 8,13 Prozent. Dieser Wert sank nach 26 Wochen Studiendauer bei der mit icodec behandelten Gruppe auf 7,20 Prozent, wohingegen in der mit Degludec behandelte Gruppe der Wert nur auf 7,42 Prozent sank. Abschließend wurden in der Studie keine neuen Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit Insulin icodec festgestellt. Die Auswertung ergab insgesamt auch eine signifikant größere Behandlungszufriedenheit unter Insulin icodec, was auf die geringe Anwendungshäufigkeit zurückzuführen ist.

Zulassungsantrag noch im Sommer

Das Pharmaunternehmen Novo Nordisk, Auftraggeber der ONWARDS-Studien zur Quintessenz: „Die Ergebnisse bestätigen die Daten der zuvor gemeldeten ONWARDS-Studien und unterstreichen, dass Insulin icodec das Potenzial hat, ein ideales Insulin für Menschen mit Typ-2-Diabetes zu sein.“ Das Unternehmen geht davon aus, im ersten Halbjahr 2023 in den USA, der EU und China die behördliche Zulassung für einmal wöchentlich verabreichtes Insulin Icodec einzureichen.

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