Hormonbehandlung

Tumor nach künstlicher Befruchtung dpa, 27.10.2011 11:30 Uhr

Berlin - 

Hormongaben vor einer künstlichen Befruchtung können einer Studie zufolge das Risiko für Eierstocktumore erhöhen. Die Stimulation der Ovarien, wie sie vor der In-vitro-Fertilisation stattfindet, steigere insbesondere das Risiko für sogenannte Borderline-Tumore. Das berichten Forscher vom Netherland Cancer Institute im Journal „Human Production“.

Borderline-Tumore sind eine Besonderheit des Eierstockkrebses und nicht eindeutig als gut- oder bösartig klassifizierbar. Sie sollten nach Expertenmeinung jedoch nicht unterschätzt werden: „Borderline-Tumore sind häufig beidseitig und müssen operiert werden. Das bedeutet meist eine Entfernung des Eierstocks“, erläuterte Professor Dr. Michael Ludwig, Experte für Reproduktionsmedizin. Die Wahrscheinlichkeit, an einem gut- oder bösartigen Eierstocktumor zu erkranken, bleibe aber sehr gering.

Die Untersuchung erfasste 25.152 Frauen, von denen 19.146 zwischen 1983 und 1995 mit den Hormonen behandelt worden waren. Die Kontrollgruppe von 6006 Frauen hatte zwar auch eine verminderte Fruchtbarkeit, erhielt keine aber IVF-vorbereitende Behandlung.

Insgesamt traten nach knapp 15 Jahren bei 77 der teilnehmenden Frauen Tumore an den Ovarien auf. 61 von diesen hatten sich einer Hormonbehandlung unterzogen, 16 stammten aus der Kontrollgruppe. Die Forscher betonen, dass größere Studien nötig seien, um die Ergebnisse zu untermauern. Zudem sei das Tumorrisiko mit der Zahl der künstlichen Befruchtungen einer Frau oder der verabreichten Hormondosis nicht angestiegen.