HIV-Medikamente

Truvada zur Prophylaxe zugelassen

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Berlin -

In den USA ist erstmals ein Medikament zugelassen worden, das präventiv gegen eine Ansteckung mit dem HI-Virus wirken soll. „Die Zulassung ist ein Meilenstein im Kampf gegen HIV“, kommentierte FDA-Chefin Dr. Margaret Hamburg. Die Arzneimittelbehörde folgte der Empfehlung eines Expertenausschusses, der vor rund zwei Monaten empfohlen hatte, das Gilead-Produkt zur Prävention zuzulassen.

 

Truvada (Emtricitabin/Tenofovir) soll das Ansteckungsrisiko von gesunden Menschen mit hohem Infektionsrisiko – also beispielsweise mit einem HIV-positiven Partner – mindern. Das Medikament soll einmal am Tag eingenommen werden. Kondome müssen der Behörde zufolge aber unbedingt zusätzlich verwendet werden.

Die FDA stützt sich bei der Zulassung vor allem auf zwei Studien, denen zufolge Truvada das Risiko der Ansteckung mit HIV sowohl bei heterosexuellen als auch bei homosexuellen Menschen um bis zu 44 Prozent gegenüber Placebo reduziert hatte. Weitere Studien mit Truvada laufen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Gewichtsverlust. Als Kombinationsmedikament zur Aids-Therapie ist das Mittel bereits zugelassen.

Kritiker warnen allerdings davor, dass viele Menschen in Zukunft derartige Medikamente nehmen und sich daraufhin in falscher Sicherheit wiegen könnten. Zudem seien die Kosten sehr hoch. Ärzte befürchten, dass HI-Viren resistent gegen Truvada werden könnten.

 

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