Der GLP-1-Rezeptor-Agonist (GLP-1-RA) Dulaglutid reduziert die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse (CV). Darüber hinaus zeigen Ergebnisse einer Crossover-Studie mit anderen Pens, dass Patienten mit dem Produkt von Lilly besser zurechtkommen.
Die placebokontrollierte, doppelblinde klinische Phase-III-Langzeitstudie Rewind belegt die CV-Risikoreduktion. Mit dieser Studie wurde die Wirkung von Dulaglutid 1,5 mg auf schwere CV-Ereignisse bei einem breiten Patientenkollektiv mit Typ-2-Diabetes und unterschiedlich hohem CV-Risiko untersucht. „Mit 9901 Teilnehmern war sie mit eine der größten Studien und hatte mit 5,4 Jahren auch den längsten Beobachtungszeitraum“, so ein Diabetologe des Unternehmens.
Primärer Studienendpunkt war die Inzidenz schwerer CV-Ereignisse nach den MACE-3-Kriterien, einem kombinierten Endpunkt aus der Zeit bis zum Auftreten von kardiovaskulärem Tod, nicht tödlichem Myokardinfarkt oder nicht tödlichem Schlaganfall. Dulaglutid erreichte unter der einmal wöchentlichen Injektion eine klinisch relevante Senkung des relativen Risikos um 12 Prozent gegenüber Placebo.
Laut Konzern war dieser MACE-Effekt unabhängig von Alter, Geschlecht, BMI, Baseline-HbA1c und Diabetesdauer. „Dies entspricht den unterschiedlichen Anforderungen in der täglichen Praxis.“ Durch die Studie konnte erstmals belegt werden, dass die Wirksamkeit von Dulaglutid gegenüber Placebo hinsichtlich der Senkung des HbA1c- Wertes und der Reduktion des Körpergewichtes über mindestens fünf Jahre anhielt.
Die Crossover-Studie Prefer verglich die Anwenderfreundlichkeit von Trulicity gegenüber Ozempic. Dieses Arzneimittel enthält Semaglutid und wird ebenfalls einmal wöchentlich appliziert. Das Ergebnis: 84 Prozent der Teilnehmer bevorzugten nach entsprechender Schulung den Dulaglutid-Pen. An der Studie nahmen 310 Personen teil. Ausschlaggebend war für 86,8 Prozent der Teilnehmer die einfachere Anwendung. Die Studie zeigte, dass die Schulung zu dem Dulaglutid-Pen signifikant einfacher war – die Dauer betrug im Schnitt 3,38 Minuten. Die Schulung beim Semaglutid-Pen dauerte etwa doppelt so lange.
Reicht eine Basistherapie in Verbindung mit oralen Antidiabetika wie Metformin nicht aus, um eine ausreichende glykämische Kontrolle zu erzielen, ist eine Therapieintensivierung notwendig. Die Leitlinie empfiehlt als ersten Schritt eine Injektionstherapie mit GLP-1-RA. Erst wenn unter diesen Wirkstoffen kein ausreichendes Therapieziel erreicht wird, soll die Gabe von Insulin erfolgen.
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