Nach Angaben der japanischen Roche-Tochter Chugai ist das Medikament Actemra (Tocilizumab) zur Behandlung rheumatoider Arthritis möglicherweise für den Tod von 15 Patienten verantwortlich. In 221 Fällen seien zudem schwere Nebenwirkungen bei den behandelten Patienten aufgetreten.
Chugai berichtete auf seiner Internetseite über den Tod von Patienten, die mit dem Antikörper behandelt wurden. Im Rahmen einer Studie seien von April 2008 bis Februar dieses Jahres knapp 5000 Patienten mit dem Mittel behandelt worden. Ein möglicher Zusammenhang zwischen den Todesfällen und der Verabreichung von Actemra sei nicht ausschliessen.
Der schweizerische Pharmakonzern Roche hält seit 2008 circa 60 Prozent der Anteile an dem japanischen Pharmaunternehmen. Actemra wurde von Roche und Chugai gemeinsam entwickelt. In Japan ist das Medikament seit April 2008 für die Behandlung rheumathoider Arthritis zugelassen, in Europa seit Januar 2009. In der EU wird es unter dem Namen RoActemra vertrieben.
Actemra ist der erste humanisierte monoklonale Antikörper gegen den Interleukin-6 (IL-6)-Rezeptor. Die Therapie mit Actemra ist in Kombination mit Methotrexat (MTX) oder als Monotherapie indiziert, wenn Patienten unzureichend auf eine vorangegangene Behandlung mit Antirheumatika oder Tumornekrosefaktor-(TNF)-Inhibitoren angesprochen oder diese nicht vertragen haben.
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