Anwendungsfehler

Tod durch Fentanyl-TTS Yvette Meißner, 04.01.2008 16:30 Uhr

Berlin - 

Mit einem so genannten „Public Health Advisory“ weist die amerikanische Zulassungsbehörde FDA Ärzte sowie Patienten auf die richtige Anwendung von Fentanyl-Pflastern hin. Trotz einer vor zwei Jahren veröffentlichten Anwendungsempfehlung kommt es in den USA immer wieder zu schweren Nebenwirkungen sowie zu Todesfällen nach dem Gebrauch dieser Transdermalen Therapeutischen Systeme (TTS). Offenbar werden die Opiod-Pflaster nicht nur von den Patienten falsch verwendet. Auch Ärzte verordnen laut FDA das Medikament zum Teil bei nicht angezeigten Indikationen.

So ist das TTS lediglich bei mäßigen bis starken chronischen, Opiod-resistenten Schmerzen zugelassen. Häufig werden die starken Opiode jedoch auch bei postoperativen Schmerzen, bei Kopfschmerzen, bei gelegentlichen oder milden Schmerzen sowie bei anderen Schmerzzuständen verschrieben. Dies könne vor allem bei Patienten, die nicht an diese Analgetika gewöhnt sind, schnell zu gefährlichen Nebenwirkungen führen, warnt die FDA.

Außerdem werde das Arzneimittel von Patienten oftmals nicht bestimmungsgemäß angewendet: Die Pflaster würden entweder zu oft gewechselt oder es werden mehrere TTS gleichzeitig aufgeklebt. Werden die Pflaster durch Sauna, Wärmekissen, heiße Bäder oder die Sonne erwärmt, kann die Wirkstoffpenetration durch die Haut gesteigert werden - die Arzneimittelkonzentration im Blut nimmt zu, und lebensgefährliche Nebenwirkungen wie Atemdepression können auftreten.

Die FDA fordert die Ärzte daher auf, Patienten bei der Verschreibung von Fentanyl-Pfastern über die korrekte Anwendung aufzuklären. Außerdem appeliert die Behörde an die Mediziner, diese Arzneimittel indikationsgerecht einzusetzen.