Medizinforschung

Spritze à la Stacheltier

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Die Nordamerikanischen Baumstachler könnten die Entwicklung neuartiger medizinischer Instrumente beflügeln. Denn die Stacheln der Nagetiere dringen besonders leicht durch Haut oder Muskeln und haften dann sehr fest. Dies liegt vor allem daran, dass ihre Spitzen mit Widerhaken und schuppenartigen Strukturen versehen sind. Das berichtet ein Forscherteam von der Harvard Medical School in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Neben den Stacheln der Tiere, die oft auf Bäumen anzutreffen sind, wurden Modell-Stacheln aus Polyurethan an verschiedenen Gewebetypen testeten, etwa an Schweinehaut oder Hühnermuskeln. Dabei entdeckten die Forscher, dass die Widerhaken auf den Spitzen zwei Vorteile bieten: Zum einen können die Stacheln damit Gewebe leichter durchdringen. Zudem erhöhen die Häkchen den Halt der Stacheln im Gewebe. Auch die Anordnung der Widerhaken spielt eine wichtige Rolle.

Die Forscher sehen in den Stacheln ein Vorbild für bestimmte Medizinprodukte. Dies könnten Nadeln sein, die beim Stechen weniger Schmerzen verursachen, oder Instrumente für minimal-invasive Operationen wie Trokare – feine hohle Instrumente, mit denen man einen Zugang in Körperhöhlen wie den Bauchraum legen und offenhalten kann.

Ihre Erkenntnisse vergleichen die Experten mit anderen technischen Neuerungen, die sich ebenfalls an der Natur orientieren. Dazu zählen auch Klebstoffe nach dem Vorbild von Gecko-Füßen.

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