Testavan reduziert Kontaminationsrisiko für Kinder APOTHEKE ADHOC, 08.07.2019 08:00 Uhr
Ferring hat mit Testavan seit November ein neuartiges Produkt im Bereich der Testosteron-Therapie auf dem Markt: Das Gel kommt mit einer patentierten Technologie daher. Nun zeigen Einzelfälle, dass die Formulierung das Kontaminationsrisiko für Kinder senken kann.
Testavan besitzt sie sogenannte „F.A.S.T.-Technologie“ (Ferring Advanced Skin Technology): Die patentierte Gel-Formulierung mit Permeationsverstärkern, sowie flüchtigen und nichtflüchtigen Lösungsmitteln erlaubt eine schnellere Wirkstoffaufnahme über die Haut. Das transparente, geruchsneutrale Gel kann mit Hilfe des Applikators auf Schulter beziehungsweise Oberarm aufgetragen werden, ohne dabei in Kontakt mit den Händen zu kommen. Der Applikator kann nach der Anwendung mit einem trockenen Tuch geeinigt werden. Eine individuelle Dosierung ist durch den Dosierspender möglich.
Da Kinder über eine dünnere Haut als Erwachsene verfügen, kann das Testosteron leicht von der Haut des Vaters auf das Kind übertragen werden und in den Körper diffundieren. Für eine derartige Kontamination reiche der tägliche Hautkontakt bereits aus. Durch die spezielle F.A.S.T.-Technik, soll dieses Risiko soweit wie möglich reduziert werden. Es kommt zu weniger Testosteron-Rückständen auf der Haut, außerdem soll der Applikator für die Reduktion des Kontaminationsrisikos sorgen.
Aktuelle Fälle zeigen, dass bei Kindern ein Kontaminationsrisiko durch die sekundäre Aufnahme mit Testosteron-Gelen bestehen kann. Gesundheitliche Schäden können in solchen Fällen nicht ausgeschlossen werden. Die betroffenen Kinder litten an einer für ihr Alter abnormen Vergrößerung der Genitalien und zeigten ein auffällig aggressives Verhalten, außerdem stieg ihre Libido bereits an. Infolgedessen kommen die betroffenen Kinder früher in die Pubertät, wachsen sehr schnell und Mädchen entwickeln schon früh ein Brustwachstum.
Testosteronmangel kann mit Beschwerden wie Antriebslosigkeit, Verlust der Muskelkraft, sexuellen Funktionsstörungen und Depressionen einhergehen: Die Symptome sind vielfältig. Bei Männern mit einem klinisch relevanten Testosteronmangel ab 12 nmol/l ist eine Substitutions-Therapie indiziert. Testosteron-Gele sind dabei hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheitsprofil den Injektionen überlegen. Schätzungsweise leiden 2 bis 6 Prozent der Männer zwischen 40 und 79 Jahren an Hypogonadismus.
Eine kurzwirkende Testosteron-Ersatztherapie kann als Sofortmaßnahme angezeigt sein. Das Arzneimittel kann den Testosteronspiegel der Betroffenen normalisieren. Eine Phase-III-Studie zeigt, dass bis zu 86 Prozent der behandelten Probanden innerhalb von drei Monaten Testosteronwerte im Normalbereich erreichten. Die Männer verspürten in der Folge eine Verbesserung der Lebensqualität im Allgemeinen, sowie der sexuellen Funktionsfähigkeit und eine Abnahme der Antriebslosigkeit.
Zwei bis vier Stunden nach der Anwendung erreicht Testavan die maximale Konzentration im Blut. Das Arzneimittel normalisiert den Testosteronspiegel in Anlehnung an den natürlichen Tagesrhythmus. Es „sorgt für eine 1,6-fach höhere Bioverfügbarkeit im Vergleich zu Testogel“, teilte Ferring mit. Anwender kämen daher mit einer geringeren Gelmenge und deutlich weniger Wirkstoff aus, da dieser effizienter absorbiert werde. Das Nebenwirkungsrisiko sei gleichzeitig niedrig. In klinischen Studien gaben etwa 4 Prozent der Anwender an, unter Hautirritationen zu leiden. Laut Ferring kommen bisherige Testosteron-Gele auf Werte zwischen 10 und 26 Prozent.