Erlanger Forschern ist es gelungen, eine Methode zum Nachweis eines Hautkrebs auslösenden Herpes-Virus zu entwickeln. Damit könne künftig der Schutz bei Bluttransfusionen verbessert werden, teilte die Universität Erlangen-Nürnberg mit. Auch sei man bei der Suche nach einer Therapie des Kaposi-Sarkoms der Haut einen Schritt weiter gekommen. Der bloße Nachweis des „Herpesvirus Typ-8“ könne zwar den Krebs der Haut nicht verhindern, sagte Virologe Dr. Frank Neipel am Dienstag in Erlangen. Eine Ausbreitung der Infektion, beispielsweise durch Organ- oder Blutspenden, könne so jedoch vermieden werden.
Mit dem Test der Erlanger Forscher könne ein Protein des Typ-8-Virus sowie Antikörper gegen das Virus im Blut aufgespürt werden, die eine Herpes-Infektion und somit das Risiko eines Kaposi-Sarkoms belegen. Ein amerikanisches Biotechnologieunternehmen soll den Test zur Marktreife bringen, damit zukünftig Blut- und Organspenden auf HHV-8 untersucht werden können. Auch eine Behandlung der HHV-8-Infektion scheint nach Neipels Worten nun erstmals möglich.
Das Herpesvirus HHV-8 ist eine seltene und weitgehend unerforschte Art der Herpes-Familie; nach Neipels Angaben tragen dieses Virus nicht mehr als fünf Prozent der Deutschen in sich. Übertragen wird es vermutlich durch Speichel, Geschlechtsverkehr oder Blut; Behandlungsmethoden gegen das Virus gibt es bislang nicht. Weil fast alle Kaposi-Sarkom-Patienten das seltene Virus in sich tragen, stehe der Herpestyp in dringendem Verdacht, den Hautkrebs auszulösen, sagte Neipel. Das Sarkom tritt häufig bei immungeschwächten Menschen wie Senioren oder HIV-Positiven auf.
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