H5N1-Virus

Terrorgefahr stoppt Forschung

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Die Angst vor Bioterrorismus hat Wissenschaftler dazu bewogen, ihre Forschungen an einem im Labor entwickelten Supervirus vorübergehend zu stoppen. Sie unterbrechen freiwillig ihre Experimente mit der neuen Variante des Vogelgrippe-Erregers H5N1 für 60 Tage. Gesundheitspolitiker sollen in dieser Zeit Maßnahmen beschließen, damit der Erreger nicht in falsche Hände gerät.

Die US-Regierung hatte bereits im Dezember an die Forscher und Fachjournale appelliert, die Daten des Erregers unter Verschluss zu halten. Die USA und andere Länder fürchten, dass Terroristen mit dem gefährlichen und hochansteckenden Virus Biowaffen bauen könnten.

„Wir sehen ein, dass wir und andere Wissenschaftler die Vorteile unserer wichtigen Untersuchungen und die Maßnahmen zur Reduzierung möglicher Risiken klar darlegen müssen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von insgesamt 39 H5N1-Experten aus aller Welt. Unter ihnen sind auch Professor Dr. Ron Fouchier von der Erasmus Universität in Rotterdam und Professor Dr. Yoshihiro Kawaoka von der US-Universität von Wisconsin-Madison, die die Viren hergestellt haben. Ihre Teams hatten entdeckt, dass es nur weniger Mutationen bedurfte, um das H5N1-Virus unter Säugetieren hochansteckend zu machen.

Die Wissenschaftler fordern in ihrer Erklärung ein internationales Forum zur Debatte über die Gefahren des Erregers und angemessene Gegenmaßnahmen. Den Fachjournalen „Nature“ und „Science“ zufolge will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Experten und Behörden Ende Februar zu einer Konferenz in Genf einladen. Der größte internationale Wissenschaftlerverband AAAS (American Association for the Advancement of Science) werde das Thema bei seiner Jahresversammlung Mitte Februar im kanadischen Vancouver ebenfalls in Vorträgen und Seminaren erörtern.

 

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