Das auf die Entwicklung von Krebstherapien spezialisierte Biotechunternehmen Medigene hat einen Studienerfolg bei einem Impfstoff gegen eine Form von Leukämie erzielt. Das teilte das Unternehmen am Freitag in Martinsried mit.
Der Erfolg erfreut die Investoren: Die Medigene-Aktien schnellten am Freitagnachmittag um rund 28 Prozent nach oben. Das erstrangige Ziel der klinischen Studie (Phase-I/II) mit einem speziellen Zell-Impfstoff in 20 Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) sei erreicht worden, heißt es in der Mitteilung.
In der 2018 gestarteten Studie sei es um die Herstellung, Verabreichung und Verträglichkeit des Impfstoffs über einen Zeitraum von zwei Jahren gegangen. Unter anderem sei erreicht worden, dass nach 24 Monaten Behandlung die Gesamtüberlebensrate der Patienten bei 80 Prozent lag. Die Studie wurde am Universitätsklinikum Oslo in Norwegen durchgeführt.
Bei der T-Zellrezeptor-Therapie werden die für die Immunabwehr zuständigen T-Zellen des Patienten so verändert, dass sie Krebszellen erkennen und unschädlich machen können. Wie bei einer Impfung sollen die T-Zellen auch bei einem Wiederaufflammen der Krankheit sofort zuschlagen. Diese Form der Krebsimmuntherapie gilt als die nächste Generation der bereits zugelassenen Gen-Therapien von Gilead/Kite und Novartis. In Deutschland ist Medigene damit nach eigenen Angaben als erstes Unternehmen am Start. Bisher ist Medigene hierzulande bisher vor allem für die Salbe Veregen bekannt, mit der Feigwarzen im Genitalbereich behandelt werden.
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