Bei Breitensportlern weit verbreitet und immer noch ein Tabuthema: Fußpilz. Bei gewissen Sportarten leiden schätzungsweise die Hälfte aller Sportler unter Dermatophyten. Darüber gesprochen wird kaum. Auch im Sommer erlangt das Thema wieder mehr Präsenz in der Apotheke. In Schwimmbad & Co. steigt die Ansteckungsgefahr. Fußpilz wird auch immer von einer Entzündungsreaktion begleitet. Die Auswahl des richtigen Wirkstoffes und die Compliance des Patienten bestimmen den Behandlungserfolg.
Bevor überhaupt große Hautveränderungen erkennbar sind, kommt es bei den meisten Menschen schon zu unangenehmem Juckreiz. Wer zwischen den Zehen ein ungewöhnliches Gefühl wahrnimmt, kann meist davon ausgehen, dass es sich um Fußpilz handelt. Mehr Menschen als man denkt sind von Dermatophyten betroffen. Doch darüber sprechen nur die wenigsten – Tinea pedis ist immer noch ein Tabuthema. Für die Apotheke bedeutet das für die Beratung oftmals ein Höchstmaß an Sensibilität, um die Compliance des Patienten nicht zu gefährden.
Ohne eine konsequente Behandlung der betroffenen Areale ist ein Rezidiv quasi vorprogrammiert, denn Fußpilz ist hartnäckig: Bei fast der Hälfte der Betroffenen treten innerhalb der nächsten Jahre nach Therapieende neue Infektionen auf. Die Sporen sind besonders ausdauernd – sie können in Schuhen bis zu einem Jahr überleben. Bei einer ganzheitlichen Therapie sind somit nicht nur die Füße, sondern auch die Schuhe zu berücksichtigen. Auch eine adäquate Fußpflege kann Pilzinfektionen verhindern.
Apotheker und PTA können bei der Auswahl eines geeigneten Produktes grob zwischen drei Wirkstoffen wählen: Clotrimazol, Bifonazol und Terbinafin. Bei allen drei Substanzen handelt es sich um Wirkstoffe aus der Gruppe der Antimykotika. Unterschiedlich sind die Dosierung und die Anwendungsdauer. Clotrimazol muss zur Behandlung eines Tinea pedis bis zu dreimal täglich über vier Wochen aufgetragen werden. Stellt sich nach einem Monat keine Besserung ein, so sollte eine ärztliche Vorstellung erfolgen. Bifonazol muss nur einmal täglich über drei Wochen aufgetragen werden. Terbinafin muss auch nur einmal täglich aufgetragen werden. Die Dauer der Anwendung hängt von der Art der Pilzerkrankung ab. Ist ausschließlich der Zehenzwischenraum betroffen, so reicht laut Gebrauchsinformation eine einwöchige Behandlung aus. Bei Befall der Fußsohle muss vier Wochen lang gecremt werden.
„Ein weiteres wichtiges Argument für Bifonazol ist die antiphlogistische Wirkung – eine Eigenschaft, über die nicht alle Antimykotika verfügen“, so Dr. Tanju Yesilkaya, Medical Affairs bei Bayer. „Diese antientzündliche Wirkung trägt zu einem raschen Rückgang der Leitsymptome der Mykose wie Juckreiz und Brennen bei.“ Die Wirkung konnte in einer klinischen Studie bereits 2005 mit der von Hydrocortison verglichen werden.
Die Übertragung und Ansteckung erfolgt über infizierte Hautschüppchen, die Betroffene verlieren. So können sie schließlich in die Hornschicht der Füße anderer Personen eindringen und dort eine neue Infektion auslösen. Die Erreger des Fußpilzes sind meist Fadenpilze, sogenannte „Dermatophyten“. Sie ernähren sich vom Keratin in der Hornschicht. Die Sporen der Pilze können auch außerhalb des Körpers noch sehr lange überleben, zum Beispiel auf Fußböden, in Schuhen, Socken oder Handtüchern. Daher ist bei einer Infektion sehr stark auf gründliche Hygiene zu achten.
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