Arzneimittelentwicklung

Tabletten senden Einnahmedaten

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Arzneiformen, die Daten aus dem Körper senden, könnten schon bald zur Anwendung kommen. Denn der schweizerische Pharmakonzern Novartis will in 18 Monaten eine Tablette mit integriertem Mikrochip zur Marktreife bringen und die Zulassung beantragen.

Der sogenannte Ingestible Event Marker (IEM) wurde vom US-Unternehmen Proteus Biomedical entwickelt, mit dem Novartis Anfang des Jahres für rund 24 Millionen US-Dollar eine Kooperation geschlossen hat. Laut Proteus handelt es sich bei IEM um kleine verdaubare Sensoren, die aus Nahrungsmittelbestandteilen hergestellt werden. Die Fertigung koste nur wenige Cents pro Einheit.

Der Chip wird in Arzneiformen integriert und nach der Einnahme durch die Magensäure aktiviert. Vom Magen aus sendet er digitale Signale über das eingenommene Medikament oder die Wirkstärke an einen Empfänger. Der wird entweder auf die Haut geklebt oder in die Haut implantiert. Die Informationen - mit Datum und Zeit versehen - können dann auf ein Handy oder einen Computer übertragen werden - oder via Internet an den behandelnden Arzt. Die Datenhoheit verbleibe aber bei den Patienten, so Novartis.

Der Mikrochip soll laut Novartis als erstes in ein bereits zugelassenes Arzneimittel integriert werden, dass nach Organtransplantationen eingenommen wird. „Wir hoffen, die Patienten mit Informationen zu ihrem Einnahmeverhalten und physiologischen Parametern versorgen zu können.“ Sie könnten somit nachvollziehen, wann sie ihre Medikamente eingenommen hätten, und sich persönliche Ziele setzen, so der Pharmakonzern. Übertragen werden sollen aber auch Daten zu Herzfrequenz, Körpertemperatur, Schlaf und Bewegungen.

Derzeit laufen laut Novartis Gespräche mit den Zulassungsbehörden EMA in Europa und FDA in den USA über Anforderungen für klinische Studien mit dem Sensor.

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