Geschlechtskrankheiten

Syphilis ist Großstadtphänomen

, Uhr

Die Geschlechtskrankheit Syphilis wird in deutschen Großstädten immer häufiger diagnostiziert. So stiegen die Fallzahlen in Berlin vom Jahr 2007 zum Jahr 2008 um 44 Prozent. In Hamburg seien in diesem Zeitraum rund ein Drittel mehr Patienten registriert worden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Mindestens vier von fünf Infektionen kamen laut RKI über sexuelle Kontakte unter Männern zustande, die häufig ihre Partner wechselten.

Bundesweit wurde Syphilis im Jahr 2008 bei 3172 Patienten festgestellt. Damit kommen auf 100.000 Einwohner rund vier Fälle. Diese Durchschnittszahl liegt seit dem Jahr 2004 auf ähnlich hohem Niveau. Das RKI wertet Syphilis heute vorwiegend als Großstadtphänomen. Die höchste Zahl der Infizierten wurde in Berlin gemeldet, danach folgen Köln, München, Hamburg und Frankfurt (Main).

Übertragungen durch Prostituierte spielten dagegen nur noch eine geringe Rolle. Der Anteil von Frauen bei Syphilis-Erkrankungen erreichte mit 7 Prozent den niedrigsten Wert seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001.

Für eine bessere Vorsorge rät das RKI zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei Menschen, die sehr häufig ihre Sexualpartner wechseln. Sinnvoll sei eine Art von Gesundheits-Scheckheft, das Patienten bei einer ersten Diagnose mit dem nächsten Kontrolltermin ausgehändigt werden könnte.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte