HIV-Medikamente

Symtuza: Descovy + Rezolsta

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Berlin -

Erstes Darunavir-basiertes Single-Tablet-Regime (STR) ab Mitte Oktober: Janssen wird Symtuza (Darunavir, Cobicistat, Emtricitabin und Tenofoviralafenamid (TAF)) auf den Markt bringen.

Vier Wirkstoffe in einer Tablette: Janssen hat am 21. September die Zulassung für Symtuza erhalten. Als STR ist das Präparat für die Behandlung einer HIV-1-Infektion bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit mindestens 40 kg Körpergewicht zugelassen. Die Entscheidung, ob Symtuza eingesetzt wird, sollte auf Basis eine Genotypisierung gefällt werden. Das Regime aus Darunavir 800 mg, Cobicistat 150 mg, Emtricitabin 200 mg und TAF 10 mg wird einmal täglich zu einer Mahlzeit eingenommen. Das STR kann durch die einfache Handhabung die Adhärenz verbessern. Als sehr häufige Nebenwirkungen können Durchfall, Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Ausschlag aufgeführt werden.

Darunavir ist ein HIV-Proteasehemmer, das Enzym ist für die Reifung und Vermehrung der infektiösen Viruspartikel verantwortlich. Der Wirkstoff wird in Kombination mit dem Booster Cobicistat verabreicht, der als CYP-Inhibitor den Abbau von Darunavir vermindert und so die Wirkzeit verlängert. Cobicistat ist ein CYP3A4-Substrat.

Emtricitabin und TAF sind aus Descovy (Gilead) bekannt, das in der HIV-Therapie als Backbone eingesetzt wird. Beide Wirkstoffe sind Inhibitoren der HIV-Reverse-Transkriptase und werden als Fehler in die Virus-DNA eingebaut und führen so zum Kettenabbruch. TAF ersetzt das aus Truvada bekannte Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF). Das plasmastabile TAF ist ein Prodrug von Tenofovir und kann geringer dosiert werden und ist besser verträglich. Das Risiko für Nierenschäden und für eine verringerte Knochendichte ist reduziert.

Die Zulassung stützt sich auf die Ergebnisse der Phase-III-Studie Emerald. Dabei handelt es sich um eine 2:1 randomisierte, offene, internationale und multizentrische Studie über einen Zeitraum von 48 Wochen. Die Studie sollte die Nichtunterlegenheit von Symtuza gegenüber der antiretroviralen Therapie (ART) bestehend aus einem geboosterten PI sowie der Kombination aus Emtricitabin und TDF zeigen. In die Studie wurden 1141 Probanden mit einer dauerhaft reduzierten Viruslast unter ART einbezogen.

Primärer Endpunkt war die kumulierte virologische Rückfallrate, die sich als Anzahl der Patienten mit einer Viruslast von ≥ 50 Kopien/ml zeigt. Die Behandlung mit dem STR zeigte eine geringere Rückfallrate von 1,8 Prozent zum Vergleichsarm mit 2,1 Prozent. In der STR-Gruppe gelangten 10 bis 14 Probanden bis zum Endpunkt wieder unter die Grenze von 50 Kopien/ml – in der Kontrollgruppe fünf bis acht. Es wurden keine Rückfälle mit einer Kopienzahl von mehr als 50/ml dokumentiert. Das virologische Ansprechen lag nach 24 Wochen bei etwa 96 Prozent. Symtuza zeigte im Rahmen der Studie ein effektives antiretrovirales Ansprechen.

Janssen und Gilead haben ein Lizenzabkommen für die Entwicklung und Vermarktung von Symtuza geschlossen. Janssen und die Tochtergesellschaften sind weltweit für die Herstellung, Registrierung und Vermarktung des STR verantwortlich. Symtuza vereinigt Rezolsta (Darunavir/Cobicistat, Janssen) und Descovy (Emtricitabin/TAF, Gilead).

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