Markteinführung mehr als ein Jahr nach Zulassung: Im Januar 2017 hatte Sanofi-Aventis die Zulassung für das Kombinationsarzneimittel Suliqua (Insulinglargin/Lixisenatid) erhalten. Zum März ist das Arzneimittel nun in der Taxe gelistet.
Suliqua ist für Erwachsene Typ-2-Diabetiker in Kombination mit Metformin zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle zugelassen. Die Betroffenen können dies nicht durch Metformin allein oder in Kombination mit einem anderen oralen Glucose-senkenden Arzneimittel (OAD) wie Sulfonylharnstoffen oder mit einem Basalinsulin erreichen.
Das Präparat wird einmal täglich in die Bauchdecke, im Bereich des Deltamuskels oder den Oberschenkel injiziert und besitzt ein flaches gleichmäßiges Wirkprofil. Die subkutane Applikation sollte innerhalb einer Stunde vor einer beliebigen Mahlzeit erfolgen. Die Dosis wird individuell gewählt. Das Medikament verlangsamt die Magenentleerung; Patienten haben ein längeres Sättigungsgefühl, da die Aufnahme von Glucose in den Blutkreislauf verlangsamt wird.
Das Arzneimittel enthält das aus Lantus bekannte Insulinglargin. Hierbei handelt es sich um ein Derivat des Humaninsulins, das eine um mindestens 24 Stunden verlängerte Wirkdauer besitzt und die Blutzuckeraufnahme in das Muskel- und Fettgewebe verstärkt.
Der zweite Wirkstoff – Lixisenatid – ist aus Lyxumia bekannt; das Präparat wurde 2014 jedoch mangels Zusatznutzen vom Markt genommen. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der Inkretin-Mimetika, die durch Bindung an den GIP-1-Rezeptor blutzuckersenkende und antidiabetische Eigenschaften besitzen. Lixisenatid hat eine Halbwertszeit von etwa drei Stunden und fördert die Insulinausschüttung aus den Betazellen des Pankreas'. Ebenso ist die Glucagonsekretion aus den Alphazellen reduziert, wodurch die Glucoseproduktion in der Leber sinkt.
Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Durchfall und Hypoglykämien zählen zu den möglichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Hypoglykämien sind dabei die am häufigsten dokumentierte Nebenwirkung. Bestimmte Faktoren können deren Auftreten forcieren. Dazu zählen beispielsweise ein Wechsel des Injektionsgebietes, eine Verbesserung der Insulinempfindlichkeit, versäumte Mahlzeiten, Alkoholkonsum oder andere Erkrankungen wie eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion. Außerdem darf das Arzneimittel nicht mit Sulfonylharnstoffen kombiniert werden, da diese in Kombination mit Suliqua das Risiko einer Hypoglykämie erhöhen.
Suliqua enthält pro ml 100 I.E. Insulinglargin und 33 beziehungsweise 50 µg Lixisenatid und ist als Fertigpen in olive beziehungsweise peach erhältlich.
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