Suizidgefahr bei Champix Julia Pradel, 04.11.2011 15:05 Uhr
Das Raucherentwöhnungs-Medikament Champix (Vareniclin) von Pfizer erhöht bei Patienten das Risiko von Depressionen, Selbstverletzungen und Suiziden. Zu diesem Schluss kommen US-Forscher, die die von 1998 bis 2010 bei der Arzneimittelbehörde FDA gemeldeten Nebenwirkungen analysiert haben. Für Vareniclin, das erst seit 2007 zugelassen ist, gab es über 9500 Meldungen, von denen fast jede dritte auf Depressionen, Selbstverletzung oder Suizid entfiel.
Für das Präparat Zyban (Bupropion) von GlaxoSmithKline wurden 1750 Nebenwirkungen gemeldet, davon gehörten 13 Prozent zu der genannten Gruppe. Bei Nikotinersatzpräparaten gab es 1900 unerwünschte Wirkungen, in 95 Fällen (5 Prozent) traten Depressionen und Selbstverletzung auf.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen den Forschern zufolge das erheblich erhöhte Risiko bei der Vareniclin-Therapie. Unter Berücksichtigung der bereits bekannten Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit, Angstzustände oder Erbrechen empfehlen die Wissenschaftler, Vareniclin nicht mehr als Mittel erster Wahl zur Raucherentwöhnung zu verwenden.