Krebsforschung

Studien stützen Stammzelltheorie

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Gleich drei Forscherteams haben bei Versuchsmäusen Hinweise auf Krebsstammzellen als Auslöser von Tumoren entdeckt. So sorgten derartige Zellen etwa für ein Wiederauftreten eines Hirntumors, nachdem dieser erfolgreich behandelt worden war. Die Wissenschaftler sehen in ihren Ergebnissen Belege dafür, dass Krebsstammzellen existieren könnten.

Ein Rückfall nach einer zunächst erfolgreichen Behandlung ist ein gängiges Problem in der Krebstherapie. Seit einigen Jahren wird die Existenz von Krebsstammzellen in der Forscherwelt als eine Ursache gehandelt. Sie könnten womöglich Chemo- und Strahlentherapien überleben, im Körper verbleiben und aus bislang unbekannten Gründen wieder aktiv werden – so die Hypothese. Sie gelten auch als mögliches Angriffsziel für neue Therapien.

Hinweise auf Krebsstammzellen gibt es unter anderem bei bestimmten Darm-, Haut-, Prostata- und Hirntumoren, Leukämien und Brustkrebs. Bislang wurden sie vor allem durch die Transplantation menschlicher Tumorzellen in Mäuse identifiziert: Bildete sich bei den Tieren ein Krebsgeschwür, das dem des Menschen ähnelte, gingen die Forscher davon aus, Kandidaten für Krebsstammzellen identifiziert zu haben.

Weil die Mäuse ein stark beeinträchtigtes Immunsystem hatten, könnten die Ergebnisse allerdings beeinflusst worden sein, erläutert Dr. Martin Sprick vom HI-STEM Institut im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. „Das Neue an den aktuellen Publikationen ist, dass sie sich auf Tumoren beziehen, die durch genetische Manipulation bei Mäusen mit intaktem Immunsystem entstanden sind.“

US-Wissenschaftler beispielsweise hatten genveränderte Mäuse mit Glioblastomen des Gehirns untersucht und ihnen ein Zytostatikum verabreicht. Sie fanden eine Untergruppe von Zellen, die für ein erneutes Tumorwachstum verantwortlich sein soll und Eigenschaften besitzt, die Krebsstammzellen zugeschrieben werden.

 

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