Arzneimittelrisiken

Studie: Schlafmittel erhöhen Krebs- und Sterberisiko

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Schlaftabletten erhöhen einer Studie zufolge das Sterberisiko deutlich und fördern bei häufiger Einnahme sogar die Entstehung von Krebs. Bereits weniger als 18 Dosen im Jahr erhöhten die Gefahr eines vorzeitigen Todes, schreiben Wissenschaftler im „British Medical Journal“ (BMJ). Obwohl die Zahl der gestorbenen Probanden insgesamt recht klein war, gab es signifikante Unterschiede in den Gruppen. Einen kausalen Zusammenhang zeigt die Studie nicht.

In den USA nehmen den Autoren zufolge 5 bis 10 Prozent der Erwachsenen Schlaftabletten. Das Team schloss mehr als 10.500 Menschen in die Studie ein, die im Mittel über zweieinhalb Jahre Schlafmittel verordnet bekamen. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug 54 Jahre. Zum Vergleich beobachteten die Wissenschaftler auch 23.500 Menschen, die im gleichen Zeitraum keine solchen Medikamente einnahmen. Faktoren wie Geschlecht, Alter, Lebensstil und eventuelle gesundheitliche Probleme berücksichtigte das Team ebenfalls.

„Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Schlaftabletten und einem erhöhten Sterberisiko“, schreiben die Autoren. Die Gefahr zu sterben, steige mit der Höhe der Dosis. Bei den Patienten, die bis zu 18 Dosen im Jahr nahmen, war das Risiko zu sterben demnach 3,5-fach höher, als bei denen, die keine Schlafmittel nahmen. Bei denen, die zwischen 18 und 132 Mal im Jahr zur Tablette griffen, war das Sterberisiko vierfach, bei denen, die jährlich mehr als 132 Dosen nahmen sogar fünffach erhöht.

 

 

„Diese Zusammenhänge betrafen alle Altersgruppen, am stärksten waren sie aber bei denjenigen zwischen 18 und 55 Jahren“, schreiben die Forscher. Die Autoren betonen zudem, dass die Studie nicht zwingend Ursache und Wirkung aufzeigt - aber die Ergebnisse bestätigten ältere Studien, dass Schlaftabletten das Sterberisiko erhöhten.

Auch die Gefahr an Krebs zu erkranken steigt der Studie zufolge mit der Einnahme von Schlafmitteln an: Bei denjenigen, die besonders häufig Pillen schluckten, erhöhte sich das Risiko einer Krebsdiagnose demnach um 35 Prozent.

„Obwohl die Autoren nicht beweisen konnten, dass Schlafmittel einen vorzeitigen Tod verursachen, haben ihre Analysen viele andere mögliche Gründe ausgeschlossen. Deshalb werfen diese Ergebnisse wichtige Bedenken und Fragen über die Sicherheit von Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten auf“, kommentierte BMJ-Chefredakteur Trish Groves die Studie.

 

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