Osteoporose-Therapie

Romosozumab erhöht Knochenmineraldichte

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Berlin -

Monoklonale Antikörper stellen die jüngste Therapieoption der Osteoporose bei Frauen in der Postmenopause dar. Derzeit ist Prolia (Denosumab) das einzig zugelassene biotechnologisch hergestellte Arzneimittel, die Studie zu Evenity (Romosozumab) läuft. Die Hersteller konnten nun im Zwischenergebnis zeigen, dass der neue Antikörper die Knochenmineraldichte um fast 13 Prozent erhöht. 

Der Wirkstoff Romosozumab ist eine gemeinsame Entwicklung von UCB und Amgen und befindet sich im vierten Jahr der Phase II. Untersucht wurden die Wirksamkeit und Sicherheit des monoklonalen Antikörpers in der zweiten Behandlungsphase bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Knochenmineraldichte der Lendenwirbelsäule unter Anwendung von Romosozumab um 12,7 Prozent signifikant zunimmt. Im gesamten Hüftknochen beträgt der Zuwachs 5,8 Prozent und im Schenkelhals 6,3 Prozent.

Randomisiert wurden Frauen mit einer niedrigen Knochenmasse (Lendenwirbelsäule, Gesamthüfte, Schenkelhals mit einem T-Score von -2,5 bis -3,5). In den Monaten 0 bis24 wurden die Patientinnen entweder mit Romosozumab oder mit Placebo behandelt. Die darauf folgenden 12 Monate mit Denosumab oder Placebo. Zwischen dem 36. und 48. Monat wurden sie allein mit Romosozumab (210 mg) behandelt.

Bei den Patientinnen, die am Anfang und am Ende mit dem neuen Antikörper und dazwischen mit Placebo therapiert worden sind, konnte der größte Zuwachs an Knochenmineraldichte festgestellt werden. Im Vergleich dazu führte Romosozumab nach einer vorangegangenen Denosumab-Behandlung lediglich zu einem Wachstum von 2,8 Prozent der Knochenmineraldichte der Lendenwirbelsäule. Die Werte für Hüftknochen und Schenkelhals blieben unverändert.

Laut Studie hat Romosozumab ein vergleichbares Nebenwirkungsprofil wie Denosumab oder Placebo. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurden bei 5 Prozent der Patienten berichtet, die zuvor Romosuzumab erhalten haben, und 4 Prozent bei vorheriger Placebobehandlung. Zu den aufgetretenen Nebenwirkungen gehören Hypersensitivität, lokale Hautreaktionen an der Injektionsstelle, maligne Tumore sowie Osteoarthritis.

Der getestete Arzneistoff wirkt inhibierend auf die Aktivität von Sklerostin. Dieses Glykoprotein wird von den Osteozyten produziert und hemmt die osteoblastäre Knochenformation. Durch die Blockade kann eine osteoanabole Wirkung erreicht werden. Bei der Standardtherapie der Osteroporose kommen dagegen Biphosphonate wie Alendronsäure oder Ibandronsäure zum Einsatz, die die Funktion der Osteoklasten und somit den Knochenabbau hemmen.

Geschätzt sieben Millionen Deutsche leiden unter dem progressiven Schwund der Knochensubstanz. Etwa 80 Prozent der Osteoporose-Patienten sind Frauen. Besonders häufig erkranken sie nach den Wechseljahren, was auf den gesunkenen Östrogenspiegel zurückzuführen ist. Ein großer Risikofaktor ist außerdem ein ungesunder Lebensstil durch Bewegungsmangel und falsche Ernährung. Etwa bis zum 35. Lebensjahr kann man vorsorgen, denn in dieser Zeit wird Knochensubstanz aufgebaut. Wenn in höherem Alter Osteoporose auftritt, kann man aber mit Medikamenten dazu beitragen, die noch vorhandene Knochensubstanz zu erhalten und das Frakturrisiko deutlich zu verringern.

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