ADHS-Therapie

Studie: Methylphenidat bei Erwachsenen wirksam

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Medikamente wie Ritalin oder Medikinet (beide Methylphenidat) lindern die Symptome von ADHS-Erkrankungen bei Erwachsenen besser als Gruppentherapien oder Beratungsgespräche. Das geht aus einer Studie des Forschungsverbunds zur Psychotherapie der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHD-net) hervor. ADHS gilt zwar als Kinderkrankheit, dabei bleiben die Symptome bei 40 bis 60 Prozent der Betroffenen im Erwachsenenalter bestehen.

In sieben Studienzentren waren 433 Erwachsene mit ADHS in vier Gruppen aufgeteilt und unterschiedlich behandelt worden. Ein Viertel der Betroffenen erhielt eine Gruppentherapie sowie Methylphenidat, eine weitere Gruppe Beratung und das Psychostimulanz. Die dritte Gruppe bekam Gruppentherapie oder Beratung und Placebo.

Die medikamentöse Behandlung sei der Therapie mit Placebo insgesamt signifikant überlegen, erklärte Professor Dr. Andreas Warnke vom Universitätsklinikum Würzburg. Die Auswertung der Daten sei aber noch nicht abgeschlossen.

„Bislang gab es für das Erwachsenenalter keine größeren kontrollierten Studien, die die Wirksamkeit von Pharmakotherapie und Psychotherapie vergleichen“, sagt Warnke. Nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler von ADHD-net deutet alles darauf hin, dass die im Kinder- und Jugendalter etablierten Behandlungsmethoden auch bei Erwachsenen sinnvoll sind.

Das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) hatte sich bereits 2010 in seinem Bericht „Medikamentöse Behandlung der ADHS im Erwachsenenalter in Deutschland“ für den Einsatz von Methylphenidat, Atomoxetin und Dextroamphetamin bei erwachsenen ADHS-Patienten ausgesprochen. Bislang ist nur „Medikinet adult“ (Medice) für Erwachsene zugelassen und verordnungsfähig.

 

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