Fortschreiten verlangsamt

Studie: Lixisenatid bremst Parkinson

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Berlin -

Der GLP-1-Agonist Lixisenatid hat neuroprotektive Eigenschaften bei Parkinson-Erkrankten gezeigt, die sich noch in einem frühen Krankheitsstadium befanden. Die Ergebnisse der Phase-II-Studie wurden Anfang April im „New England Journal of Medicine“ (NEJM) veröffentlicht.

Lixisenatid wurde bei 156 Parkinson-Erkrankten im Frühstadium getestet. Zu Beginn der Studie hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer leichte bis mittelschwere Symptome. Sie nahmen bereits Levodopa oder ein anderes Medikament gegen Parkinson ein. Die Studie wurde doppelt verblindet, randomisiert und placebokontrolliert durchgeführt.

Einfluss auf die Motorik

Die Forschenden untersuchten die Wirkung von Lixisenatid auf das Fortschreiten der motorischen Behinderung. Die Probandinnen und Probanden mussten sich im Frühstadium der Erkrankung befinden und dosisstabil sein. Desweiteren durften keine motorischen Komplikationen vorliegen.

Die 156 Teilnehmenden wurden nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 1:1 einer täglichen subkutanen Gabe von Lixisenatid oder einem Placebo für 12 Monate zugeteilt. Darauf folgte eine zweimonatige Auswaschphase.

Eine mögliche Veränderung der motorischen Behinderung wurde anhand der so genannten „Movement Disorder Society – Unified Parkinson’s Disease Rating Scale (MDS-UPDRS)“ gemessen. Im Vergleich zum Studienbeginn hatten sich die Werte nach 12 Monaten in der Lixisenatid-Gruppe so verändert, dass sie auf eine Verbesserung hindeuteten. In der Placebo-Gruppe hingegen deuteten sie auf eine Verschlechterung der Behinderung hin.

Weitere Studien notwendig

Nach der zweimonatigen Auswaschphase bestätigte sich dieses Ergebnis. Allerdings trat Übelkeit bei 46 Prozent der Verumgruppe auf, Erbrechen bei 13 Prozent. Um die Wirkung und Sicherheit von Lixisenatid zu bestimmen, sind laut der Forschungsgruppe längere und größere Studien erforderlich.

„Das Ergebnis ist aufgrund des Studiendesigns interessant. Es müssen weitere Studien folgen, unter anderem um zu klären, wie sich die Wirkung über mehrere Jahre hinweg entwickelt“, kommentiert Professor Dr. Joseph Claßen, erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen. „Wenn sich Parkinson mit dieser Klasse von Medikamenten bremsen ließe, wäre das ein Riesenerfolg. Allerdings müssen erst noch Langzeitstudien durchgeführt werden, auch mit besser verträglichen, verwandten Wirkstoffen, um die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit an mehr Patientinnen und Patienten nachzuweisen.“

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