Studenten interessieren sich für Katastrophenarbeit APOTHEKE ADHOC, 22.06.2018 11:55 Uhr
Im Rahmen des diesjährigen PharmaWeekends, der Fortbildungsveranstaltung des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD), kamen Studierende der Pharmazie und anderer Gesundheitsberufe zusammen, um sich hauptsächlich zur Krankenhauspharmazie auszutauschen. Bundeswehr-Apotheker informierten die Interessenten zu Wehrpharmazie und humanitären Hilfsorganisationen wie Apotheker helfen. Apotheker ohne Grenzen berichteten von ihren Erfahrungen in Einsätzen und von Projekten.
Das PharmaWeekend fand unter dem Motto „Entwicklungs- und Katastrophenpharmazie“ in Tübingen statt. Die Veranstaltung wurde von Professor Dr. Lutz Heide der Universität Tübingen mit einem Festvortrag zum Thema „Global Health Pharmacy“ eröffnet. Dr. Sven Normann von der University of Florida hielt einen englischsprachigen Web-Vortrag und verdeutlichte die Bedeutung der Katastrophenpharmazie.
Weitere Referenten waren Christine Häfele-Abah von der Universität Tübingen, die den Kurs „Pharmacy in Global Health“ gemeinsam mit Professor Dr. Heide leitet, Jörg Schaaber von der Buko Pharma-Kampagne sowie Holger Sulz, der im Universitätsklinikum Tübingen im Sachgebiet Katastrophenschutz tätig ist. Sulz referierte zum Thema „Kommunikation und Einsatzleitung bei Schadenslagen im Krankenhaus“.
Auch die Bundeswehr war mit Oberstabsapotheker Dr. Frederick Vongehr und Oberfeldapotheker Ronnie Michel vertreten. Sie gaben den Studenten einen Überblick zur Wehrpharmazie. Dr. Johannes Waltz, Direktor der „Strategy and Finance of the Global Schistosomiasis Alliance“ (GSA) und Leiter des „Merck Praziquantel Donation Program“, erläuterte in seinem Vortrag, wie man die Wurmerkrankung Schistosomiasis bekämpft. Parallel zu den Vorträgen gab es zwei Workshops, ein Training sowie ein Planspiel für die Teilnehmer.
Unter anderem waren auch künftige Ärzte zu Gast. Juliane Springer von der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) und Sebastian Truffel (Medizinstudent) haben ein Planspiel zum Ausbruch einer Infektionskrankheit vorgestellt. Die Teilnehmer konnten ihr organisatorisches Geschick testen und das Katastrophenszenario durchspielen.
Weiterhin war die Rolle der deutschen Universitäten als öffentliche Forschungseinrichtungen Diskussionsthema. Im Rahmen eines Workshops entwickelten Djamila Klaffke (Pharmazeutin) und Lisa Specht, (Medizinstudentin) von Universities Allied for Essential Medicines (UAEM) zusammen mit den Teilnehmern mögliche Lösungsansätze für ein gerechteres Forschungssystem. BPhD-Präsident Max Willie Georgi gab Interessenten ein „Leadership-Training“.
Nicht zuletzt fand ein Ehemaligen-Treffen statt, bei dem das aufzubauende Alumni-Netzwerk des BPhD besprochen wurde. Der BPhD lädt alle ehemaligen und außerordentlichen Mitglieder ein, an diesen Treffen teilzunehmen und das Alumni-Netzwerk mit aufzubauen. Interessierte können diesbezüglich eine E-Mail an die Beauftragte für Jungpharmazeuten (Svenja Kristin Hilgenberg) schreiben und werden dann regelmäßig informiert. „Es war ein tolles, spannendes und informatives Wochenende“, so der BPhD. Nächstes Jahr werde „PharmaWeekend“ in Heidelberg stattfinden.