Chronischer Stress kann Erkrankungen ähnlich der Multiplen Sklerose (MS) auslösen. In einer Studie zeigten sozial gestresste Mäuse eine erhöhte Konzentration des proinflammatorischen Zytokins Interleukin 6 (IL-6).
Dr. Mary W. Meagher, die Verantwortliche der Studie, äußerte gegenüber Medscape Medical News, dass die Tiere ebenso wie Menschen reagierten, die ständigen sozialen Konflikten ausgesetzt sind. Die Studie deute an, dass bei einem hohen Stress-Level das Gleichgewicht proinflammatorischer Zytokine deruguliert sei. Sowohl Mensch als auch Maus werden anfälliger für Infektionen und autoimmune sowie neurodegenerative Erkrankungen. Frühere Studien der Forschergruppe der Texas University hatten bereits gezeigt, dass beispielsweise Symptome Multipler Sklerose durch Stress verschlimmert werden.
In dem Versuch wurde eine aggressive männliche Maus für zwei Stunden über mehrere Tage in eine sozial etablierte Gruppe von drei jungen Mäusen gesetzt. Die gestressten Jungtiere zeigten erhöhte IL-6 Werte in Serum und Gehirn. Zusätzliche wurde einem Teil der Tiere vor dem Versuch ein Virus injiziert, der eine MS-ähnliche Erkrankung auslöst. Bei diesen Tieren verschlimmerten sich die Symptome durch den Stress.
In einem weiteren Teil der Studie wurde den Mäusen während der Stressphase ein IL-6-neutralisierender Antikörper injiziert. Die IL-6-Level waren daraufhin weniger stark erhöht, die MS-Symptome gedämpft.
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