Schwangerschaft

Stress fördert Suchtanfälligkeit

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Stress während der Schwangerschaft könnte im Leben der Neugeborenen zu einer verstärkten Suchtanfälligkeit führen. Zu diesem Ergebnis sind portugiesische Forscher bei Versuchen mit Ratten gekommen. Die Suchtanfälligkeit konnte bei den betroffenen Tieren jedoch mit Dopamin behandelt und wieder rückgängig gemacht werden.

Um bei den Rattenweibchen vorgeburtlichen Stress zu simulieren, injizierten ihnen die Wissenschaftler Glucocorticoide. Die Studienergebnisse sind auch für Menschen relevant: Denn Ratten, die vor der Geburt den Stresshormonen verstärkt ausgesetzt waren, wiesen als ausgewachsene Tiere Gehirnanomalien auf, die auch bei Drogensüchtigen anzutreffen sind. Die Ratten waren suchtanfälliger für Opiate und Alkohol als Artgenossen.

Den ausgewachsenen Tieren wurde anschließend der Neurotransmitter Dopamin verabreicht. So konnten den Forschern zufolge nicht nur die Anomalien wieder rückgängig gemacht werden – auch das Suchtverhalten erwies sich als reversibel.

Bei Menschen sei die Wiederherstellung des Dopamin-Niveaus bereits in einigen Fällen als Methode zur Behandlung von Kokain-Abhängigkeit eingesetzt worden, so die Wissenschaftler. Bislang gebe es allerdings keine eindeutigen Erkenntnisse über einen Nutzen. Dies könne möglicherweise an der Dauer der Behandlung oder auch der Dosierung liegen, vermuten die Forscher. Nun müssten neue Ansätze für drogenabhängige Menschen entwickelt und getestet werden.

 

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