Studie

Stress erhöht KHK-Risiko

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Stress im Job kann das Risiko für eine Herzerkrankung um zwei Drittel erhöhen. Das berichten britische Forscher im „European Heart Journal“. Menschen, die ihren Job als stressig empfinden, erleiden demnach deutlich häufiger eine koronare Herzkrankheit (KHK) als entspannte Arbeitnehmer.

Besonders deutlich zeigte sich der Zusammenhang in der britischen Untersuchung bei Männern und Frauen unter 50 Jahren. Ältere seien am Arbeitsplatz seltener stressigen Situationen ausgesetzt, der Effekt sei deshalb bei ihnen weniger ausgeprägt, schreiben die Autoren. Die Mediziner um Professor Dr. Michael Marmot vom University College London hatten Daten der Whitehall-II-Studie analysiert, einer 1985 gestarteten Langzeitstudie mit mehr als 10.300 Londoner Angestellten. Dabei wurden sowohl der direkte Einfluss von Stress - veränderte Ausschüttungen von Hormonen wie Cortisol - als auch daraus resultierendes ungesundes Verhalten wie das Essen von Fast-Food, Rauchen und erhöhter Alkoholkonsum erfasst.

Knapp ein Drittel des Effekts von Stress am Arbeitsplatz auf die Ausprägung einer koronaren Herzkrankheit war auf ungesunde Verhaltensweisen sowie das Metabolische Syndrom - das gemeinsame Auftreten von Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck sowie einer Insulinresistenz - zurückzuführen. Gestresste Arbeitnehmer hatten zudem häufiger eine veränderte Hormonausschüttung, eine niedrigere Herzfrequenzvariabilität sowie einen niedrigen Vagustonus. Der Vagusnerv wirkt dämpfend auf den Körperstoffwechsel.

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